Wie wichtig ist deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ihre Work Life Balance? Laut der Umfrage „Traumarbeitgeber“ der Hannoverschen zu Folge ist es fast der Hälfte aller Befragten wichtig, dass sich Beruf und Privatleben ausgleichen. Doch die Realität sieht schon wieder ganz anders aus. Gerade mal ein Drittel ist mit ihrer jetzigen Situation zufrieden. Und wie steht es um flexible Arbeitszeiten, dem Verhältnis zum Chef und dem Wunsch nach überdurchschnittlicher Bezahlung?
Flexible Arbeitseinteilung und guter Draht zum Chef
Nicht nur die Generation der 80er und 90er wünscht sich flexiblere Arbeitszeiten, sondern auch die Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen. Und scheinbar lassen sich auch Arbeitgeber mehr und mehr von flexiblen Arbeitsmodellen überzeugen, in denen jeder selbst entscheidet, wann der richtige Zeitpunkt für eine Pause und wann das Durchpowern angebracht ist. Ebenfalls positiv fällt die Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehung aus. Rund die Hälfte aller Befragten fühlt sich an seinem Arbeitsplatz wohl und mehr als ein Drittel fühle sich sogar sehr wohl.
Feel-Good-Manager versus überdurchschnittliche Entlohnung
Der Generation Y ( „why“ ausgesprochen) liegt allen Unkenrufen zum Trotz nicht nur eine erfüllende Tätigkeit, sondern auch eine überdurchschnittliche Entlohnung am Herzen. Während der prozentuale Wunsch von rund 40 Prozent mit denen aller befragten Berufstätigen übereinstimmt, ist dieser aber gerade mal bei 16 Prozent der Jüngeren real. Das Problem liegt dabei allerdings nicht bei geizigen Arbeitgebern, sondern an falschen und dennoch gut gemeinten Prioritäten. So investieren Unternehmen gerne mal in Fahrtkostenzuschüsse, sogenannte Feel-Good-Manager, in den Betriebssport oder schaffen Kickertische an. Letzteres mag ganz sicher zu einem positiven Betriebsklima beitragen, allerdings kann keines dieser Services ein angemessenes Gehalt ersetzen.
Höheres Gehalt und …
Ebenfalls wünschenswerter seien mehr Urlaubstage und höhere Zuschüsse bei der betrieblichen Altersvorsorge. Letzter Punkt wird insbesondere bei den weiblichen Mitarbeitern zu sehr vernachlässigt.
Da bleibt nur zu empfehlen, dass Arbeitgeber ihre Leistungen von nun an kritischer überprüfen und Arbeitnehmer ihre Wünsche direkter kommunizieren. Dann steht der optimalen Work Life Balance nichts mehr Wege. Und die betriebliche Altersvorsorge sollte die Generation Y nicht vom Arbeitgeber abhängig machen, sondern selbst in die Hand nehmen. Makler und Berater sollten sich dann allerdings auf die Wünsche nach digitalem Service und schneller Erreichbarkeit gefasst machen, die auch noch nach Vertragsabschluss erforderlich sind.