An der Schweizer Börse geht es derzeit hoch her. Grund dafür ist die aktuelle Fusionswelle, die den Schweizer Leitindex SMI erstmals seit acht Jahren gehörig umkrempeln wird. Gleich zwei Aktien fallen nach Fusionen aus dem eine Billion Franken schweren Börsenbarometer. Zwei weitere der 20 Titel sind Experten zufolge sogar gefährdet.

Syngenta und Actelion verlassen den Top-Club

Die Übernahme-Pläne des Biotechnologie-Konzerns Actelion durch das US-amerikanische Unternehmen Johnson & Johnson und des Pflanzenschutzmittel-Herstellers Syngenta durch Chemchina sind bereits unter Dach und Fach. Damit scheiden gleich zwei der zehn Firmen mit dem größten Börsenwert aus dem Index.

Neuzugänge könnten nach Meinung von Experten die Lücke, die beide Firmen hinterlassen, nicht schließen. Das treibt den Anlegern die Sorgenfalten ins Gesicht und wirft die Frage unter Aktionärsberatern auf: „Wie geht es weiter, wenn die großen Schweizer Firmen weggekauft werden?“

Lonza, Sika und Sonova rutschen nach

Die ersten Unternehmen, die in den Index aufgenommen werden könnten, sind bereits im Gespräch. Das Chemie- und Pharmaunternehmen Lonza hat dabei die besten Chancen, in den Top-Club der 20 höchstkapitalisierten und liquidesten Papiere mit dem größten Anteil frei handelbarer Aktien zu rutschen. Derzeit rangiert Lonza noch auf dem 21. Platz. Der Fondsmanager der Liechtensteinischen Landesbank, Thomas Kühne, räumt dem Unternehmen ebenfalls Chancen ein:

„Gemäß aktueller Selektionsliste der Schweizer Börse ist es ziemlich klar, dass Lonza in den SMI aufgenommen werden dürfte.“

Hoffnungen auf einen Platz, dürfen sich auch das Bau- und Spezialchemie-Unternehmen Sika und der Hörgeräte-Hersteller Sonova machen. Beide Firmen sind in den letzten Jahren durch Übernahmen deutlich gewachsen.

Mehrere Titel auf der Kippe

Zwei bisher im Index vertretene alte Hasen könnten den strengen Aufnahmekriterien wohl zum Opfer fallen. Der Lebensversicherer Swiss Life ist in der Kategorie Marktwert auf Rang 23 und die Privatbank Julius Bär durch sinkende Umsätze auf Rang 21 zurückgefallen. Dies könnte beiden den Platz im Index kosten. Das mögliche Ergebnis: Eine noch größere Lücke, die nur schwer durch adäquaten Ersatz zu füllen ist.

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