Tausende Stellen im Kraftwerksgeschäft und im Bereich der Windenergie werden abgebaut. Das hält den Großkonzern Siemens in Atem – und macht ihn zur Großbaustelle. Denn 2018 kündigt Vorstandschef Joe Kaeser große Pläne an. Die Fusion im Zuggeschäft mit Alstom sowie der geplante Börsengang von Healthineers stehen an.
Gewinnprognosen belastet von Turbinen und Wind
Derzeit tut sich der Technologiekonzern schwer. Siemens schaut in eine ungewisse und veränderungsreiche Zukunft. Die Pläne bis 2020 sind für Vorstandchef Kaeser am Donnerstag trotzdem klar.
„Wir haben verstanden, dass klassische Konglomerate alten Zuschnitts keine Zukunft haben. Ich bin überzeugt, dass unsere Geschäfte noch deutlich fokussierter sein müssen.“
Derzeit belasten Siemens Schwierigkeiten im Kraftwerksgeschäft sowie bei der Windenergie. Seit dem Sommer brach der Gewinn in der Turbinen-Sparte Power & Gas um 40 Prozent ein. Und auch die Windenergie-Tochter Siemens Gamesa schrieb rote Zahlen.
Gewinnprognose: Schwierigkeiten stehen bevor
Ende September hatte Siemens das Geschäftsjahr 2016/17 abgeschlossen. Mit positiven Ergebnissen. Unterm Strich: ein Gewinn von 6,2 Milliarden Euro. Elf Prozent mehr als im Vorjahr. Und auch der Umsatz setzte um vier Prozent auf 83 Milliarden Euro zu. Kaeser zeigte sich über diese Zahlen zufrieden. Er sprach von starken Geschäften im vergangenen Geschäftsjahr. Doch so gut es für das Geschäftsjahr 2016/17 geendet hatte, stehen im neuen Jahr Schwierigkeiten an. Und die betreffen vor allem Mitarbeiter der Kraftwerkssparte.
„Wir müssen die Kapazitäten anpassen, auch wenn das schmerzhafte Einschnitte bedeutet“, sagte Kaeser.
Und auch Personalchefin Janina Kugel deutet Entlassungen an. Siemens wird wohl um Werksschließungen nicht herumkommen. Denn die Energiewende hin zu Wind- und Solarstrom belastet die Kraftwerksbranche. Siemens kann mehr Turbinen herstellen, als in den kommenden Jahren weltweit überhaupt gebaut werden dürfen. Und die Konkurrenz, besonders der US-Rivale GE, schläft nicht.
Siemens-Anleger: Rosige Zeiten sehen anders aus
Die für Anleger schlechten Nachrichten drückten am Donnerstag auch das Wertpapier. Um ganze drei Prozent musste die Aktie zu diesem Zeitpunkt einbüßen. Klarer Verlierer im Leitindex Dax. Und auch am Freitag sinkt das Wertpapier des Technikriesen weiter. Derzeit steht es bei 118,05 Euro. Minus 0,7 Prozent zum Vortag.
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