Alibaba ist der weltweit führende Online-Händler – größer als Amazon. Doch bisher operiert der Konzern vor allem in Asien. Nun plant Alibaba den Markteintritt in Europa. Und das nicht alleine: Auch JD.com, der zweitgrößte asiatische Online-Händler will in Europa fußfassen. Derzeit wird seitens der Asiaten noch an der Strategie und Logistik gefeilt. Für deutsche Händler heißt das einmal mehr, die zunehmende Konkurrenz zu stemmen.

Amazon vs. Alibaba – wer gewinnt?

Bisher haben sich in Europa vor allem die gängigen amerikanischen Handelsplattformen etabliert. Amazon oder Ebay haben den europäischen Markt erobert. Nur wenig deutsche Handels-Plattformen wie Zalando oder Otto konnten dem Wettbewerb standhalten. Zuletzt erhöhte Amazon nun auch mit dem Ausbau des Lebensmittelhandels den Druck. Und nun müssen sich die deutschen Händler auf weitere Konkurrenz aus Fernost einstellen.

JD.com: Deutscher Markteintritt bereits geplant

Mit dem Markteintritt der asiatischen Online-Giganten würde der Wettbewerb weiter steigen – sogar für Amazon. Berichten des Handelsblatts zufolge, hat der zweitgrößte chinesische Online-Shop JD.com bereits konkrete Pläne. Das Ziel: Die Ware aus Fernost soll den deutschen Markt begeistern und China die Exportweltmeisterschaft sicherstellen.

„Mir geht es nicht mehr nur darum, Produkte von Deutschland nach China zu verkaufen. Ich möchte auch Produkte in Europa verkaufen“, meint Richerd Liu, Vorstandschef von JD.com, im Handelsblatt.

Bis zum Jahresende möchte JD.com ein eigenes Büro in Deutschland eröffnen und eine Strategie zum Markteintritt erarbeiten. Doch nicht nur der Handel steht im Visier. JD.com will auch das Versicherungsgeschäft erobern. Eine Kooperation mit der Allianz sei geplant.

Eine Nummer größer: Alibaba

Auch Alibaba plant bereits seit längerem in Europa zu agieren. Im belgischen Lüttich baut das Unternehmen bereits ein neues Logistikdrehkreuz auf. Von dort aus soll die Infrastruktur für Europa sukzessive ausgeweitet werden. Die Ziele sind dabei hoch: Denn Alibaba-Gründer Jack Ma will die Lieferungen jedes Haushaltes in Europa in 72 Stunden abwickeln können.

Erwarteter Umsatz: Zehn Milliarden Euro in Europa

Zusammen erwarten laut angaben der Unternehmensberatung Oliver Wyman die beiden asiatischen Online-Shops bis 2025 einen Umsatz von mehr als zehn Milliarden Euro – und das allein in Europa. Ob sich die Umsatzprognose bewahrheitet und wann JD.com und Alibaba an den Start gehen, wird abzuwarten sein. Doch eines ist sicher: Die Konkurrenz aus Fernost steht vor der Tür.

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