Innerhalb der letzten Wochen rutschte der Ölpreis um fast 20 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Am Freitagmittag kostete ein Barrel (159 Liter) „Brent crude“ (das globale Benchmark) 69,61 Dollar. Zum Wochenbeginn fing sich der Kurs kurzzeitig und stieg wieder über die 70-Dollar-Marke, nur um einen Tag später erneut bei 69.23 Dollar zu landen. Das amerikanische WTI Crude Barrel befindet sich in der längsten Rezession seit Beginn der Aufzeichnungen in 1983. Ein möglicher Grund dafür ist einmal mehr US-Präsident Donald Trump.

Zahnloses Embargo

Denn vor Kurzem traten die neuen Sanktionen der Vereinigten Staaten gegenüber dem Iran in Kraft. Die „schärfsten Sanktionen aller Zeiten“ sollten vorrangig den Banken- und Finanzsektor sowie eben die Ölindustrie treffen. Laut der FAZ hätte das Embargo in den Augen der Experten eher für einen Anstieg der Ölpreise sorgen sollen. Stattdessen aber fiel es weniger harsch aus als gedacht. Diverse Großabnehmer des iranischen Öls profitierten sogar von Ausnahmeregelungen, sodass die zunächst antizipierten Engpässe größtenteils ausblieben. Aus der befürchteten Knappheit wurde ein erwarteter Überschuss, der in einem Absinken der Ölpreise resultierte. Weiterhin hoch bleiben dagegen die Kosten für Benzin an den deutschen Zapfsäulen. Deutsche Bürger profitieren demnach bisher nicht von der Preissenkung.

Die OPEC zur Rettung?

Nach der kurzen Erholung zum Wochenbeginn sinken die Ölpreise nun wieder. Um das Auf-und-Ab in den Griff zu bekommen, haben sich die Mitglieder der OPEC (Organization of the Petroleum Exporting Countries) am Wochenende getroffen. Eine endgültige Lösung brachte das Treffen nicht hervor, doch die Mitglieder sind sich immerhin einig, dass sie eine Entscheidung treffen müssten, um den Ölpreis auszubalancieren. Am Montag verkündete der Saudi-Arabische Energieminister, dass die OPEC ihre Förderung auf eine Million Barrels pro Tag verkürzen könnte.

“Hoffentlich werden Saudi-Arabien und die OPEC die Ölförderung nicht drosseln. Die Ölpreise müssten viel niedriger sein, wenn man sich ansieht, wie viel davon verfügbar ist!“ – US-Präsident Donald Trump auf Twitter

Runter von der Pumpe

Die Zukunft des Ölpreises hängt nun von den taktischen Entscheidungen der OPEC ab. Sollte diese die Ölförderung nicht zurückschrauben, könnte ein weiterer Rückgang der weltweiten Preise folgen. Für Russland und Saudi-Arabien ein nicht erstrebenswertes Ziel – beide Länder profitieren von hohen Ölpreisen. Aktuell kostet das Brent-Barrel mit einem Minus von 0,54 Prozent 68,58 US-Dollar, das amerikanische WTI Crude Barrel steht mit minus 2,25 Prozent bei 58,58 US-Dollar. Wie sich der Ölpreis entwickeln wird, bleibt abzuwarten.

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