Jedes Jahr am 11.11 wird der „Singles Day“ gefeiert. In Deutschland weitestgehend unbekannt, erfreut sich der Tag in China an großer Beliebtheit. Eigentlich war der „Singles Day“ als Gegenstück zum Valentinstag gedacht, wurde aber zum „Schnäppchentag“ umfunktioniert. Das Ergebnis: Der chinesische Gegenspieler von Amazon, Alibaba, macht an jenem Tag 38 Milliarden Dollar Umsatz.
Mit „Schnäppchen-Events“ zu Rekordumsätzen
Egal ob „Black Friday“, „Cyber Monday“, oder der „Singles Day“: An diesen Schnäppchentagen explodieren die Umsätze der großen Online-Händler. Der Alibaba-Konkurrent JD.com startete in diesem Rahmen eine elftägige Rabattaktion und nahm 26,5 Milliarden Euro ein: Ein Plus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch für Amazon scheint hier ein Event das nächste zu toppen. So wurden dieses Jahr am „Amazon Prime Day“, der entgegen des Namens 48 Stunden lang ist, 175 Millionen Gegenstände verkauft. Mehr Verkäufe als am Black Friday und am Cyber Monday zusammen. Dennoch bleibt Amazon hinter dem chinesischen Schwergewicht zurück. Denn Alibaba machte an jenem Tag so viel Umsatz wie Amazon im gesamten letzten Quartal, berichtet das Manager-Magazin.
Not in deutschen Städten?
Auch in Deutschland macht der Online-Handel zunehmend Gewinn. 2018 betrug der B2C E-Commerce Umsatz in Deutschland 53,3 Milliarden Euro. Von diesem Umsatz erwirtschafteten die Top 10 Online-Shops 17,2 Milliarden, was etwa 32 Prozent entspricht. Die drei größten Online-Shops in Deutschland gemessen an Umsatzzahlen sind Amazon (9.278 Mio. Euro), Otto (3.200 Mio. Euro) und Zalando (1.441 Mio. Euro). Das prozentuale Wachstum im Vergleich zum Vorjahr beträgt zwar 9,1 Prozent, stagniert jedoch seit einigen Jahren. Zalando erreichte im letzten Quartal eine Milliarde Seitenaufrufe und steigert die Zahl aktiver Kunden um 17,5 Prozent auf 29,5 Millionen. Beim Umsatz hat der Online-Händler ebenfalls ein Plus zu verzeichnen: Dieser wuchs um 26,7 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Gleichzeitig aber schwächt der immer stärker werdende Online-Handel städtische Händler.
„Viele Innenstädte in Deutschland sind in höchster Not. Früher attraktive und vitale Zentren verlieren an Zugkraft, vielerorts finden beunruhigend wenige Menschen den Weg in die Fußgängerzonen und Ladenzeilen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in einer Pressemeldung
An der Börse
Die Zalando-Aktie steht am Donnerstagvormittag mit 0,13 Prozent Plus bei 37,35 Euro. Sowohl Amazon (minus 0,60 Prozent) und Alibaba (minus 0,48 Prozent) fallen dagegen ab.
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