Der weltweite B2C E-Commerce-Markt soll laut einer Prognose von Statista 2023 etwa 2,37 Billionen Euro mit physischen Gütern umsetzen. Dabei wird der Umsatz in Deutschland für das laufende Jahr auf etwa 73 Milliarden Euro geschätzt. Dieser wird von 69 Millionen Nutzern mit einem durchschnittlichen Erlös von etwa 1052 Euro generiert. Da stellt sich die Frage, wie diese Nutzer Ihre Onlineeinkäufe bezahlen und wer daran verdient.

Die vielen Facetten des E-Payment-Marktes

Der Online-Bezahlungsmarkt ist vielfältig. Erstens sind dort große Kreditkartenhersteller wie Visa und Mastercard präsent, zweitens sind auch reine Online-Bezahldienste wie PayPal und Klarna mit dabei. Und drittens wollen auch große Tech-Konzerne wie Apple und Google ein Stück vom Kuchen.

Ein kurzer Marktüberblick

Laut dem Kölner EHI Retail Institute gibt es im Deutschen E-Commerce vier Zahlungsarten, die signifikante Umsatzanteile vorweisen. Dass herkömmliche Methoden, wie das Bezahlen per Rechnung nicht vernachlässigt werden sollten, zeigt eine Betrachtung der Umsatzanteile aus dem Jahr 2018. So hat der Kauf auf Rechnung mit 27,9 Prozent den höchsten Umsatzanteil beim Onlineshopping. Im Jahr zuvor belief sich der Anteil auf 28 Prozent. Danach folgt der Umsatzanteil von Paypal mit 20,5 Prozent, im Vergleich zu 19,9 Prozent 2017. Der Anteil des Lastschriftverfahrens sank von 20,1 Prozent im Jahr 2017 auf 19,7 Prozent in 2018. Ebenfalls ging der Anteil der Kreditkartenzahlungen zurück, von 11 Prozent auf 10,7 Prozent.

Doch auch neue Player drängen auf den Markt. So wurde Mitte Dezember 2019 Apple Pay von den Sparkassen eingeführt und konnte bisher mehr als 200.000 Kunden gewinnen. Etwa im selben Zeitraum des Vorjahres führten die Deutsche Bank und die Comdirekt Apple Pay ein und hatten zusammen binnen eines Monats 150.000 Anmeldungen. Weltweit wurde für August 2018 die Anzahl an Apple Pay Nutzern auf 253 Millionen geschätzt. Wie Statista veröffentlicht, ist die Anzahl der aktiven PayPal Accounts mit 295 Millionen Nutzern im dritten Quartal 2019 sogar noch höher.

PayPal unter der Lupe

Das Unternehmen PayPal, das aus dem Zusammenschluss von Confinity und dem 1999 von dem Visionär Elon Musk gegründeten X.Com entstanden ist, wurde von eBay 2002 erworben und 2015 dann an der Börse verkauft. Dabei lag der Kurs ein Tag nach dem Börsengang bei 39,35 Dollar pro Aktie. Im Januar 2020 schwankt der Kurs hingegen um die 98 Euro. Dabei lag im dritten Quartal 2019 der Umsatz bei 4,38 Milliarden Dollar, was einem Umsatzwachstum von 19% entspricht. Das GAAP operating income betrug 700 Millionen Dollar. Der CEO von PayPal, Dan Schulman gibt sich sehr optimistisch:

„Es kann gut sein, dass der Markt für bargeldlose Transaktionen irgendwann 100.000 Milliarden Dollar groß sein wird. […]Das Wachstum ist enorm. Der Markt, in dem wir aktiv sind, ist unglaublich flexibel. Es kann sehr gut sein, dass wir heute erst bei einem Marktanteil von ein bis zwei Prozent sind.“ – Dan Schulman, CEO von PayPal im CNBC-Interview

Klarna: Konkurrenz aus Europa?

Das schwedische Unternehmen Klarna ist ebenfalls ein Online-Zahlungsabwickler und erweitert insbesondere im europäischen Markt seinen Einfluss. Mit geschätzten 60 Millionen Kunden, einem Umsatz von 513 Millionen Euro und einem Nettogewinn von 30 Millionen Euro ist Klarna im Vergleich zu PayPal noch eher klein. Jedoch hat das Unternehmen hohe Wachstumsraten. 2018 konnte es seinen Umsatz in Deutschland, Österreich und der Schweiz um 47 Prozent steigern. Im selben Jahr kamen laut Klarna 25.000 neue Händler hinzu. Darunter auch Ikea und H&M.

 

 

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