Viele Bereiche des Alltags und der Wirtschaft erleiden aufgrund der Corona-Krise starke Einbußen. Besonders die Tourismusbranche ist schwer geschädigt. Neben zahlreichen Airlines stehen auch die Veranstalter von Kreuzfahrten vor neuen Problemen. Zusätzlich zu finanziellen Schwierigkeiten müssen auch die allgemeinen Konzepte der Schiffsreisen überarbeitet werden. Wie geht die Kreuzfahrtbranche mit den aktuellen Herausforderungen um? Gibt es noch Hoffnung für die Zukunft oder steht die Branche vor dem Aus?

Wirtschaftliche Flaute

Zu Beginn der Corona-Krise war das Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ stark in den Medien vertreten. Da sich mehrere infizierte Passagiere an Bord befanden und sich das Virus im Laufe der Kreuzfahrt weiter ausgebreitet haben konnte, musste das gesamte Schiff in japanischen Yokohama unter Quarantäne gestellt werden. Um eine weitere Ausbreitung von COVID-19 zu vermeiden, standen in den kommenden Monaten viele Kreuzfahrtschiffe in den Hafen. Für das laufende Jahr rechnet TUI-Cruises mit Umsatzeinbußen von 70 Prozent, erklärt Wybcke Meier, CEO von TUI-Cruises, gegenüber ntv.

Land in Sicht?

Ein Interview von der Zeit mit Alexis Papathanassis, Professor für Cruise Tourism Management an der Hochschule Bremerhaven, lässt trotz der aktuellen wirtschaftlichen Lage Raum für Optimismus. Auf die Frage, ob die Branche noch zu retten ist, entgegnet er: „Ja, sie ist auf jeden Fall noch zu retten, weil sie anpassungsfähig ist.“ Jedoch werden neue Konzepte und technologische Innovationen benötigt. Die erste Maßnahme, um Kreuzfahrten wieder zu ermöglichen, sind die sogenannten „Blauen Reisen“ – Kreuzfahren ohne Landgänge. Laut dem Experten sind diese jedoch keine dauerhafte Lösung, da sie für die Unternehmen weniger lukrativ sind und außerdem den Kunden die Möglichkeit nehmen Häfen und andere Attraktionen zu erkunden. Papathanassis sieht die Zukunft eher in geschlossenen Reisen, etwa durch das Anlegen an privaten Inseln oder abgeschlossenen Bereichen. An Bord der Schiffe wird man sich an strenge Hygienekonzepte halten müssen. „Auch wenn die Kreuzfahrt dann anders aussieht, wird sie weiter als Urlaubsform existieren.“

Seichter Seegang

Ursprünglich war der Neustart der Aida Cruises für August geplant, jedoch musste der Saisonstart laut ntv wegen fehlender Genehmigungen von der italienischen Regierung abgesagt werden. Daraufhin wurden die ersten Kurzreisen auf September verschoben. Doch auch dieses Datum war zu optimistisch und musste erneut verschoben werden. Laut Focus ist der neue Termin nun der 01. November. Begonnen wird das Programm mit einer siebentägigen Rundreise um die Kanarischen Inseln. Ab 2021 soll dann auch Nordeuropa wieder angesteuert werden.

TUI Cruises bietet laut Pressemitteilung auch weiterhin die „Blauen Reisen“ an. Seit 13. September sind sogar Kreuzfahrten in die griechische Inselwelt möglich – inklusive Landgängen. Um die Sicherheit der Gäste zu gewährleisten wird ein strenges Hygienekonzept eingehalten. Außerdem müssen Passagiere vor Reiseantritt ein neagtives COVID-19 Testergebnis vorlegen.

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