Seit seiner Einführung vor 20 Jahren sorgt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland dafür, dass der Anteil der umweltfreundlichen Stromproduktion stetig zunimmt. Im Corona-Jahr 2020 könnte der Anteil laut Prognosen sogar ein neues Rekordhoch erreicht haben. Trotzdem werden die Ziele für die kommenden Jahre weiter angehoben. Deutschland will noch mehr auf Ökostrom setzten. Doch wie sieht die neue Zielmarke aus und wie will Deutschland sie erreichen?

Das Jahr der erneuerbaren Energie

Seit der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes am 01. April 2000 konnte Deutschland den Anteil an erneuerbaren Energien stark anheben. In 2020 ist der Wert den Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zufolge sogar höher als je zuvor. 46 Prozent des Bruttostromverbrauchs stammen demnach aus regenerativen Energieträgern wie Wind, Photovoltaik oder Biomasse. Im Vergleich zum vorherigen Jahr gab es eine Erhöhung um vier Prozent, seit 2018 stieg der Wert um acht Prozent. Doch knapp die Hälfte ist noch nicht genug. Mit dem neuen EEG sollen laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bis 2030 65 Prozent erreicht werden.

Weg mit den Windrädern

Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen müssen die Ressourcen zur klimafreundlichen Energiegewinnung jedoch deutlich ausgebaut werden. Momentan kommt der größte Anteil des Ökostroms aus Windanlagen. Diese haben jedoch ein Imageproblem, was den weiteren Ausbau erschweren könnte: Sie nehmen viel Platz weg, sind laut und sorgen für Proteste von Anwohner und Vogelschützern. Andreas Lenz von der CSU, Experte für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung, erklärt gegenüber der Tagesschau:

„Wir haben, und das ist ja kein Geheimnis, beim Wind schon auch Akzeptanzfragen, die zu klären sind, die sich in der Art und Weise bei Photovoltaik nicht stellen.“

Sommer, Sonne, Solar

Die Ziele des neuen EEG sollen daher vor allem durch Solarenergie erreicht werden. Bis 2030 sollen sich die Stromkapazitäten von Photovoltaikanlagen verdoppeln, währen Windkraft lediglich um ein Drittel erweitert wird. Innerhalb der nächsten zehn Jahre könnte die Sonne den Onshore-Wind also vom Thron der Energielieferanten stoßen. Umweltpolitiker Oliver Krischer sieht in der Fokussierung auf Solarenergie die einzige Chance, um die hochgesteckten Ziele zu erreichen:

„Wir brauchen deutlich mehr, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Und das ist in unserem Land leicht möglich, weil wir nach wie vor über 90 Prozent der Dächer in unserem Land haben, die für die Solarstromerzeugung geeignet wären, die aber nicht genutzt werden.“

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH