Die Pandemie hat unsere Gesellschaft, Politik und Wirtschaft stark verändert – auf die Einstellung vieler Deutscher zum Thema Sparen scheint sie aber wenig Einfluss zu haben. Das legt zumindest eine neue Umfrage von Union Investment nahe.
Finanzen: Knapp ein Viertel ist optimistisch
Nicht aus der Ruhe bringen lassen, scheint die Devise der deutschen Anleger zu sein. 67 Prozent der Befragten nehmen an, dass sich bei den eigenen finanziellen Verhältnissen in den kommenden sechs Monaten nichts ändern wird – im Vorquartal waren es ebenso beachtliche 69 Prozent. Knapp ein Viertel der Befragten blickt optimistisch auf die eigenen Finanzen und meint, dass sich die eigene finanzielle Situation verbessern wird. Die Pessimisten bleiben in der Unterzahl.
Anders sehen die Anleger aber die gesamtwirtschaftliche Situation in Deutschland: Nur 39 Prozent glauben, dass die Wirtschaft in zwei bis drei Jahren zu alter Stärke zurückfindet, vor einem Jahr waren es noch 55 Prozent. „Auffällig ist die Diskrepanz zwischen der Einschätzung der eigenen Lage und der für Deutschland. Hier klafft eine Lücke, die sich möglicherweise dann wieder schließt, wenn die Konjunkturaussichten auch weiterhin gut bleiben“, meint dazu Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment.
Deutsche Sparer wollen nichts ändern
Ihren derzeitigen Geldanlagen halten die meisten Sparer die Treue. 71 Prozent wollen nichts ändern. Nur 16 Prozent der Befragten haben im Laufe des Corona-Jahres Änderungen vorgenommen. Dabei waren vor allem die 20- bis 29-Jährigen aktiv; von ihnen haben 31 Prozent umgeschichtet.
Die wichtigsten Sparziele bleiben aber über alle Altersklassen hinweg gleich: Am häufigsten wird für die Altersvorsorge gespart, gefolgt von der Rücklage für Notfälle. Auch bei den Anlageformen hat sich nichts verändert: Die beliebtesten Sparformen sind nach wie vor Immobilien, Betriebsrente und Gold. Aktuell halten es außerdem 42 Prozent der Befragten für sinnvoll, zumindest einen Teil ihres Geldes in Aktien zu investieren – im Vorquartal waren es noch 39 Prozent.
An der Umfrage haben 500 Finanzentscheider in privaten Haushalten im Alter von 20 bis 59 Jahren, die mindestens eine Geldanlage besitzen, teilgenommen. Durchgeführt wurde die Befragung von dem Marktforschungsinstitut Forsa, das im Auftrag von Union Investment quartalsweise das Anlegerverhalten beleuchtet.
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