Janet Yellen, US-Notenbankchefin, lässt die Finanzmärkte mit ernsthaften Überlegungen über eine Zinserhöhung aufhorchen. Vor dem Bankenausschuss des Senats ließ sie verlauten, dass ein solcher Schritt auf einer der nächsten Sitzungen „wahrscheinlich angebracht“ sei.
Reaktion: Kursverluste an der Wallstreet
Kaum hat Yellen die Idee einer möglichen Zinserhöhung geäußert, reagierte die Wallstreet mit Kursverlusten. Die nächste Sitzung der Fed ist für März anberaumt. Die Vorstellung, dass in wenigen Wochen mit Zinserhöhungen zu rechnen ist, macht Finanzexperten kurzzeitig sichtlich nervös. Viele Analysten gingen bisher davon aus, dass die nächste Zinsanhebung frühestens im Juni zu erwarten ist. Bisher lässt sich nach Meinung vieler Experten nämlich noch nicht abschätzen, welche Auswirkungen die Haushaltspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump auf die Wirtschaft des Landes haben wird. Erst Ende 2016 hat die Fed den Leitzins auf das aktuelle Niveau von 0,5 bis 0,75 Prozent angehoben. Eine Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters unter 58 Ökonomen hat ergeben, dass in diesem Jahr wohl mit zwei Zinsanhebungen zu rechnen sei. Die Experten gehen davon aus, dass diese im Frühjahr und im Winter umgesetzt werden wird.
US-Wirtschaft steckt Zinserhöhung weg
„Die US-Wirtschaft sollte keine Probleme haben, den negativen Effekt einer Zinserhöhung zu bewältigen“, wird Markus Huber, Aktienhändler vom Brokerhaus City of London, vom Handelsblatt zitiert. Die derzeitige Wirtschaftslage in den USA ist positiv. Experten gehen sogar davon aus, dass die Politik Trumps die derzeitig gut laufende Konjunktur weiter ankurbeln wird. So ließ der Präsident unlängst verlauten, Billionen für Investitionen aufwenden und Steuern radikal senken zu wollen.
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