In der vergangenen Woche gab der US-amerikanische Medienkonzern Disney seine neuen Quartalszahlen bekannt. Zudem überraschte das Unternehmen mit der Planung eines eigenen Streaming-Dienstes. Die bestehende Kooperation mit Netflix soll beendet werden.
Einbußen im Film- und TV-Sektor
Verglichen mit dem Vorjahr fiel der Gewinn des Medienkonzerns Disney in den drei Monaten bis Anfang Juli um rund neun Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar. Auch die Erlöse sanken leicht auf 14,2 Milliarden Dollar. Besonders die hauseigenen TV-Sender und die berühmten Disney Filme bereiten Sorgen. Das operative Ergebnis der TV-Sparte fiel um 22 Prozent auf 1,84 Milliarden Dollar. Auch der Filmsektor des Unternehmens konnte nicht an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen. Lediglich das Geschäft mit den Themenparks brummt. Für den Rückgang verantwortlich sind vor allem höhere Programmkosten und sinkende Nutzerzahlen. Die letzten Quartalszahlen des Konzernes haben Anleger skeptisch werden lassen. Die Disney-Aktie schloss am Donnerstag mit 86,70 Euro. Auch für den Konzern sind die Bilanzen ein Alarmsignal. Änderungen müssen getroffen werden.
Trend zum Online Streaming
Die Trendwende will Disney mit einem eigenen Streaming-Dienst erreichen. Zunächst soll im kommenden Jahr das Programm des beliebten Sportsenders ESPN online verfügbar sein. Erst 2019 folgt dann – anfangs nur in den USA – ein eigener Streaming-Dienst für Disney Filme und Serien. Dafür muss das Unternehmen den Exklusiv-Deal mit Netflix auflösen. Nur dann können die hauseigenen Produktionen mit einem Abo-Modell unter eigener Marke angeboten werden. Damit der technische Vorstoß auch möglich ist, stockt Disney seine Beteiligung am Technologieunternehmen BAMTech um ganze 1,6 Milliarden Dollar auf. Hielt der Medienkonzern zuvor 33 Prozent, ist es jetzt eine Mehrheit von 75 Prozent. Ob der neue Streaming-Dienst seine Versprechen halten und die Unternehmenszahlen wieder steigern kann, ist unklar. Jedoch sind Disneys bekannte Kinderfiguren, Marvel-Superhelden und Star Wars Charaktere schon immer ein Zuschauermagnet.
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