Die Bundesregierung gab in dieser Woche bekannt, dass die Kontaktbeschränkungen noch bis mindestens Juni anhalten sollen. Für die Wirtschaft ist allerdings eine Rückkehr zur Normalität absehbar. Wie reagiert die deutsche Rüstungsindustrie auf die Krise?
Rüstungsindustrie gegen Virus
In einem Brief forderte die Umweltorganisation Greenpeace Akteure der deutschen Rüstungsindustrie kürzlich dazu auf, die Herstellung von Rüstungsgütern einzustellen. Außerdem forderte sie ein Exportverbot von Waffen und Kriegsmaterial in Drittländer. Wie der Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie e.V. (BDSV) nun mitteilte, haben sich bereits zahlreiche Mitgliedsunternehmen der Produktion von Hilfsmitteln gegen die Coronavirus-Pandemie verschrieben.
Engagement von Hensoldt
Der Sensorik-Konzern Hensoldt spendete beispielsweise spezielle Schutzvisiere an ein Bundeswehr-Krankenhaus. Auch unterstützt Hensoldt den Günzburg Civil Protection Service und die private Initiative „Makers vs. Virus“. „It was very important to us to support the Bundeswehr with our special capabilities particularly in this difficult situation”, sagt Peter Schlote, der Chef von Hensoldt in Ulm, dazu.
Unklare Zukunft bei thyssenkrupp
thyssenkrupp wiederum spendet Schutzkleidung und stellt den Betrieb von 3D-Druckern zur Produktion von Schutzmasken um. Allerdings fällt es dem Unternehmen im Zuge der Pandemie schwer, die Geschäftsentwicklung für das folgende Jahr abzusehen. thyssenkrupp arbeitet daran, die Auswirkungen der Krise möglichst gering zu halten. Das teilte der Konzern in einer Pressemeldung mit.
Rheinmetalls Autosektor schwächelt
Und Rheinmetall muss wegen der Corona-Krise Einbußen des operativen Ergebnisses im ersten Quartal 2020 um 20 Millionen Euro hinnehmen (auf 34 Millionen Euro). Der Umsatz in der Sparte Automotive sank im ersten Quartal um 14 Prozent. Im Gegenzug stieg der Umsatz des „Defence“-Sektors von Rheinmetall um 18 Prozent auf 740 Millionen Euro. Weiterhin beteiligt sich der Konzern auch im Kampf gegen Corona und hat zum Beispiel eine Millionen Schutzmasken aus China für den Bedarf im medizinischen und pflegerischen Bereich besorgt.
„Die in China einsetzende Markterholung und der Wiederanlauf der Produktion unserer internationalen Kunden stimmen uns aber zuversichtlich, dass wir die Fertigung in vielen unserer Automotive-Standorte im zweiten Quartal weiter hochfahren können.“ – Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG, in einer Pressemeldung
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