Einen Impfstoff zu entwickeln ist ein langwieriger und aufwendiger Prozess, der viele Testphasen beinhaltet. Die gesundheitliche und wirtschaftliche Bedrohung durch COVID-19 sorgt jedoch dafür, dass Forscher auf der ganzen Welt so schnell wie möglich einen Impfstoff gegen das Virus auf den Markt bringen möchten. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) befinden sich bereits über 200 Projekte hierfür in der Entwicklung – darunter auch von einigen deutschen Unternehmen. Doch um welche Unternehmen handelt es sich hierbei? Und wer hat die größten Chancen, die erste Impfstoffzulassung zu ergattern?
BioNTech
Zwölf Jahre Firmengeschichte, 1500 Mitarbeiter, kein einziges Produkt auf dem Markt und dennoch ein Wert von mehr als 15 Milliarden Euro. So sehen die Fakten zum Mainzer Unternehmen BioNTech aus. Das zu Anfang des Jahres noch eher unbekannte Unternehmen hat seinen Bekanntheitsgrad durch den Einstieg in das Rennen um einen Impfstoff für das Coronavirus sehr schnell erhöhen können. Laut Tagesschau arbeitet BioNTech seit März mit dem US-amerikanischen Pharmariesen Pfizer zusammen und hat damit auch die Aufmerksamkeit der Bundesregierung auf sich gelenkt. Um die Produktionskapazitäten auszubauen und die umfangreiche und abschließende Phase-3 Studie zu finanzieren, zahlte die Bundesregierung Fördergeld in Höhe von 375 Millionen Euro. Diese Summe zahlt sich aus, denn „bis Ende Oktober könnten wir wissen, ob unser Impfstoff wirkt oder nicht“, prognostizierte Pfizer-Chef Albert Bourla.
CureVac
„Wir werden sicher nicht die Ersten sein. Dieses Rennen können wir nicht gewinnen. Aber wir wollen das Rennen um den besten Impfstoff gewinnen, und da haben wir gute Chancen“,
erklärte Dietmar Hopp, Milliardär und Hauptinvestor von CureVac, dem zweiten großen deutschen Mitstreiter im Rennen um den Impfstoff, im Interview mit dem Handelsblatt.
Genau wie BioNTech forschte CureVac nach einem Mittel gegen Krebs auf der sogenannten Messenger-RNA (mRNA) Basis, bevor der Fokus auf die Produktion eines Impfstoffes umgelenkt wurde. Die Firma aus Tübingen erwartet eine Zulassung bis Mitte des kommenden Jahres und wird beim Projekt ebenfalls durch die Bundesregierung unterstützt.
IDT Biologika
IDT Biologika ist die dritte Firma, die durch das Sonderförderprogramm der Bundesregierung Unterstützung erhält. Mit 114 Millionen Euro wird das Projekt unterstützt, welches in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) an Standorten in Marburg, München und Hamburg umgesetzt wird. Die Forscher rechnen jedoch nicht damit, dass ihr Impfstoff vor Ende des nächsten Jahres zugelassen wird.
Welches Unternehmen am Ende das „Rennen“ gewinnt, lässt noch nicht absehen, da noch deutlich mehr Forscher überall auf der Welt an Covid-19-Impfstoffen arbeiten. Laut Bericht der Tagesschau ist dieses Vorgehen notwendig, denn möglicherweise werden verschiedene Impfstoffe benötigt, um alle Menschen effektiv behandeln zu können.
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