Der Börsengang des chinesischen Finanzdienstleisters Ant Group hätte Rekorde brechen können, doch soweit sollte es nicht kommen. Doch warum konnten die Börsenpläne nicht umgesetzt werden? Und wie sehen die Folgen für den Mutterkonzern Alibaba aus?

Alibaba, Ant und Alipay

In China bezhalen Kunden ihre Einkäufe heutzutage hauptsächlich mit dem Handy. Ein Trend, der mit „Apple Pay“, „Google Pay“ und „Samsung Pay“ auch zunehmend in andere Länder überschwappt. In China ist die „Ant Group“ Nachrichtendienst heise online zufolge mit ihrem Onlinebezahldienst „Alipay“ innerhalb von nur einem Jahrzehnt zu einem der größten Fintech-Unternehmen der Welt geworden. Laut Spiegel nutzen den Bezahldienst monatlich etwa 700 Millionen Menschen und transferieren so jährlich mehr als 14 Billionen Euro. Alipay fungiert jedoch nicht nur als Zahlungsmethode, sondern bietet auch Kredite, Versicherungen und Geldanlagen an. Die Ant Group, und somit auch Alipay, gehört zum Online-Handelshaus „Alibaba“. Der Mutterkonzern hält ein Drittel der Ant-Anteile.

Absage für die Ameisen

Eigentlich wurde bereits am 21. Oktober grünes Licht für den doppelten Börsengang der Ant-Group in Hongkong und Shanghai erteilt. Dem Bericht der Tagesschau zufolge sollte es mit einem Emissionsvolumen von 37 Milliarden Dollar der weltweit größte Börsengang werden. Doch der bisherige Rekordhalter – Ölkonzern Saudi Aramco mit 29,4 Milliarden Dollar – wird wohl so schnell nicht den Thron verlassen, denn die Börsenbetreiber erteilten zwei Tage vor dem angesetzten Termin eine überraschende Absage. Als Grund hierfür wurden Lücken bei der Offenlegungspflicht genannt.

Aktie von Anlegern abgestraft

Als Folge der kurzfristigen Absage rutschte die Aktie des Amazon-Konkurrenten und Mutterkonzern Alibaba um acht Prozent am New Yorker Aktienmarkt ab. In Hongkong waren es zum Handelsstart sogar zehn Prozent. Der Wert erholte sich danach jedoch leicht. Für Alibaba Gründer Jack Ma bedeutet die Absage der Ant Group laut Finanznachrichtenagentur Bloomberg einen Wertverlust von etwa drei Milliarden Dollar.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH