Beim Global Wealth Report der Buston Consolting Group (BCG) betrachten Finanzexperten jedes Jahr die Daten von über 150 Vermögensverwaltern und analysieren dabei die weltweite Entwicklung privater Finanzvermögen. In diesem Jahr wurden neben Bargeld, Fonds, Aktien und Lebensversicherungen zum ersten Mal auch Immobilien, Gold und andere Sachwerte miteinbezogen. Wie entwickelte sich das globale Vermögen im vergangenen Jahr? Wo steht Deutschland im Ranking?
Bronze für Deutschland
Während der Pandemie stieg das Vermögen wohlhabender Menschen weiter an – auch in Deutschland. Dem Bericht von VersicherungsJournal.de hat es Deutschland im diesjährigen Global Wealth Report auf das Siegertreppchen beim Gesamtvermögen nach Staaten geschafft. Im Vergleich zum letzten Jahr stieg die Bundesrepublik um zwei Plätze auf und landete damit auf Platz drei. An der Spitze stehen die USA, gefolgt von China. Das Privatvermögen deutscher Haushalte beläuft sich auf 20 Billionen Dollar. Die tatsächliche Zahl ist damit deutlich höher als die Schätzung der Deutschen Bundesbank, welche Ende 2020 von sieben Billionen Euro ausging. Dabei wurden allerdings nicht die jüngst auch dazuzählenden Sachwerte wie Immobilien berücksichtigt.
Germany’s Next Superreiche
Einen großen Teil des weltweit investierbaren Vermögens – nämlich 15 Prozent – besitzen die sogenannten „Superreichen“. Dabei handelt es sich um Personen, deren Vermögen die 100 Millionen Dollar Marke überschreitet. Laut Tagesschau gibt es ungefähr 60.000 Superreiche auf der Welt. 2.900 von ihnen leben in Deutschland. 500 Menschen traten dem deutschen Club der Superreichen im Krisenjahr 2020 neu bei.
Robin Hood hat versagt
Während die Reichen immer mehr Vermögen ansammeln, steigt im Bereich der Geringverdiener sowie im mittleren Einkommensbereich die Zahl der Privatpleiten. Im ersten Quartal 2021 wurden laut der Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel bereits 31.821 private Insolvenzen angemeldet – 56,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Nachdem die Zahl der Privatinsolvenzen in den letzten 10 Jahren rückläufig war, droht sie aufgrund der Pandemie nun drastisch zu steigen. „Aktuell gehen wir von bis zu 110.000 Privatinsolvenzen und damit von einer Verdopplung der Zahlen in diesem Jahr aus“, erklärt CRIFBÜRGEL Geschäftsführer Dr. Frank Schlein. Die Insolvenzwelle könnte noch bis ins kommende Jahr hineinreichen.
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