Pläne der EZB, einen digitalen Euro einzuführen, nehmen Gestalt an. Innerhalb der nächsten 24 Monate will sie prüfen, wie die Währung im Detail aussehen soll. Technische Hürden gibt es keine mehr.

EZB startet Prüfphase für digitalen Euro

Heute fiel die Entscheidung: Die Europäische Zentralbank (EZB) wird die Prüfphase ihres digitalen Euro-Projekts starten. Vor neun Monaten veröffentlichte die EZB ihren ersten Bericht zum digitalen Euro. Seitdem führte sie tiefgehende Analysen durch, bat um Rückmeldung von Bürgern und Experten und vollzog diverse Experimente, um herauszufinden, was die digitale Währung braucht. „All das mit vielversprechenden Ergebnissen“, sagt Christine Lagarde, die Präsidentin der EZB, in einer Pressemeldung. „Das alles hat uns in der Entscheidung bekräftigt, einen Gang hochzuschalten und das digitale Euro-Projekt zu starten.“ Das erklärte Ziel dahinter: Die EZB will sicherstellen, dass die Bürger des digitalen Zeitalters Zugang zur sichersten Währung erhalten, die es gibt.

Digi-Euro soll risikofrei sein

Die Prüfphase soll nun 24 Monate lang andauern. Dabei will die EZB die wichtigsten Faktoren prüfen, was das Design und die Verteilung des digitalen Euro angeht. Der digitale Euro muss imstande sein, die Bedürfnisse der Europäer zu befriedigen, aber er muss auch sicher genug sein, dass er nicht manipuliert werden kann. Er soll risikofrei sein, schnell, effizient und leicht zugänglich. Außerdem sollen unerwünschte Einflüsse auf die finanzielle Stabilität und die Geldpolitik der EZB vermieden werden. Der digitale Euro würde den normalen Euro ergänzen, nicht ablösen.

Mögliche Risiken des digitalen Euro

Dem Handelsblatt zufolge ist ein großes Risiko, das vom digitalen Euro ausgeht, ein Zusammenbruch der Banken. Krisensituationen haben immer wieder gezeigt, dass die Bürger, sobald es unsicher wird, aus den „Banken flüchten“. Normalerweise müssen sie sich dafür an einem Schalter anstellen oder einen Geldautomaten aufsuchen. Bei einem digitalen Euro würde ein Swipe am Smartphone genügen. Ein eventueller Crash könnte spontaner und schneller vonstattengehen.

Risiken wie dieses werden jedoch in der Prüfphase nun zwei Jahre lang eingehend untersucht. Wie der digitale Euro am Ende aussehen wird und wie die EZB die Risiken umgeht, steht damit noch nicht fest.

Titelbild: © sdecoret / stock.adobe.com

Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH