Adidas hat in den vergangenen Monaten die Serienproduktion neuer Sneakers gestartet. Sie sollen zum Großteil aus dem 3D-Drucker stammen. Der Standort der neuen Fabrik namens „Speedfactory“ liegt in Ansbach und wird vom Kunststoffverarbeiter Oechsler betrieben. Eine zweite Produktionsstätte soll in der US-Stadt Atlanta folgen.

Automatisch, stylisch!

Pro Jahr sollen nach Angaben von adidas etwa 500.000 Paar Schuhe in Atlanta automatisch hergestellt werden. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr produzierte der Konzern nach aktuellen Zahlen rund 360 Millionen Paar Schuhe, 97 Prozent davon in Asien. Mit der neuen „Speedfactory“, die bereits seit Dezember 2015 in der Testphase ist, erhofft sich adidas schnellere Wege. Der Konzern will auf Trends kurzfristig reagieren und Kundenwünsche entgegennehmen können. Bisher dauerte der Herstellungs- und Auslieferungsprozess etwa 18 Monate. Durch die „Speedfactory“ und das neue 3D-Druck-Verfahren soll sich die Produktion so verkürzen, dass der Schuh bereits nach wenigen Stunden im Laden stehen kann. Umgesetzt wird dies zum Großteil von Robotern und rund 160 Mitarbeitern.

Stabile Aktien trotz Zukunftsmusik

Noch ist der Schuh aus dem 3D-Drucker ein Konzept für die Zukunft. Auch die Herstellung personalisierter Sneakers steht noch vor vielen Herausforderungen, meint Firmensprecherin Mandy Nieber. Die neue „Speedfactory“ ist ein Projekt, das mit „unglaublichem Aufwand“ verbunden ist. Was die neue Produktionskette kostet, will adidas nicht preisgeben.

Trotz dieser Ankündigungen bleibt die Aktie von adidas stabil. Der Anteilschein ist aktuell mit 188,60 Euro notiert, liegt jedoch um 6,7 Prozent deutlich unter dem 52-Wochen-Hoch. Dieses war am 4. August 2017 mit einem Wert von 202,10 Euro erreicht worden. Das 52-Wochen-Tief dagegen stammt aus dem November vergangenen Jahres und beträgt 129,60 Euro.

Der Wettlauf um den innovativsten Sportschuh hat begonnen. Wer ihn am Ende gewinnt, ist noch offen. Neben adidas sind auch die Sportartikelhersteller Nike und die aus Boston stammende Firma New Balance im Rennen.

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