Windkraft und weitere regenerative Energien sind die Zukunft. Doch der Preisdruck ist enorm und der Siemenstochter brechen die Märkte weg. Siemens Gamesa schockiert die Anleger mit einer Gewinnwarnung. Die Aktie bricht entsprechend ein. Und eine Besserung: Die ist vom Winde verweht.

Das Geschäft läuft schlecht

Noch vor einigen Monaten wurde von Vorstandsvorsitzenden Markus Tacke Optimismus versprüht. Der Konzern mache schnelle Schritte und könne dem Wettbewerb trotzen, sagte Tacke. Doch davon ist heute nichts mehr zu spüren. Das Geschäft von Siemens Gamesa, der deutsch-spanischen Windkrafttochter des Münchner Konzerns Siemens, läuft schlechter als erwartet. Nun auch noch die Prognosesenkungen. Der Grund: Abschreibungen in Lagerbeständen. Besonders der US-amerikanische und südafrikanische Markt brechen dem Windkraftkonzern weg.

Siemens Gamesa Aktie bricht ein

Das Unternehmen kürzte seine Gewinnprognose. Statt der zuvor angepeilten 900 Millionen Euro soll der Konzern im Jahr ein bereinigtes operatives Ergebnis von 790 Millionen Euro erzielen. Auf diese Nachricht reagierten die Anleger geschockt. Die Aktie des in Madrid börsennotierten Konzerns brach ein. Zwischenzeitlich verzeichnete man sogar ein Minus von mehr als acht Prozent. Zudem waren bereits die Ergebnisse im dritten Quartal mangelhaft. Der Umsatz sackte im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent auf lediglich 2,7 Milliarden Euro ab. Und auch der Gewinn vor Zinsen und Steuern war mit 211 Millionen Euro sehr gering. Minus 20 Prozent zum Vorjahr.

Die Branche leidet

Siemens Gamesa ist genauso wie die Branche angeschlagen. Fast alle Konzerne des Sektors leiden unter der neuen Situation am internationalen Windenergiemarkt. Weltweit werden zur Zeit Förderungsprogramme für Ökostrom gekappt. Die zuvor so erfolgsverwöhnten Unternehmen müssen sich erstmals im Wettbewerb beweisen. Dabei geht es vor allem um die Höhe der Vergütungen. Denn den Zuschlag auf den Auktionen bekommt nur derjenige, der den geringsten Preis bietet.

„Der Windenergiemarkt ist von großen Unsicherheiten charakterisiert“, äußert Arash Roshan Zamir gegenüber dem Handelsblatt. „Wir sehen in Europa, Südamerika, Indien und Südafrika politische Risiken, die zu erheblichen Projektverzögerungen führen.“

Der Analyst von Warburg Research ist skeptisch und bemängelt vor allem die Planlosigkeit. Zudem prognostiziert er keine Besserung. Die Auftragslage der Unternehmen, ähnlich wie bei Siemens Gamesa, breche regelrecht ein. Die Umstellung von staatlich garantierten Einspeisesystemen ist eben schwierig.

Titelbild: ©Sergey Nivens