Es ist die Ankündigung eines Kräftemessens, das zunächst wie ein Kampf zwischen David und Goliath anmutet. Der Staubsaugerhersteller Dyson plant offenbar in den E-Automarkt einzusteigen. Und das nicht mit Staubsaugern, sondern mit richtigen Elektroautos! Der Gigant der Branche wartet schon: Tesla.

Tesla mit Schwierigkeiten in China

Der Zeitpunkt zur Ankündigung des Einstiegs in den E-Automarkt ist von Dyson gut gewählt. Denn Tesla stößt in China auf Schwierigkeiten. Der Autobauer will in der Nähe von Shanghai eine neue Fabrik errichten. Doch Tesla weigert sich die Auflagen der chinesischen Behörden zu akzeptieren. Die Regierung will, dass die Firma von Elon Musk die Struktur eines Gemeinschaftsunternehmens übernimmt – mit einem Partner vor Ort. Dementgegen will jedoch Tesla das Werk komplett in eigener Hand belassen, berichtet Bloomberg. Die Verhandlungen mit den chinesischen Behörden will der E-Autobauer auf Anfrage der Nachrichtenagentur nicht kommentieren.

Goliath und sein Speer

Im Juni vergangenen Jahres hatte Tesla bereits angekündigt, über die Errichtung eines Werks in einer Freihandelszone mit chinesischen Behörden zu reden. Shanghai als chinesische Industriemetropole bietet für den Autobauer eine rentable Produktionsbasis für den chinesischen Markt. Zugleich bringt der Standort eine günstige Ausgangslage mit, um von dem vorausgesagten Boom im weltgrößten E-Automarkt zu profitieren. Doch der Start zieht sich. Erst 2020 kann nach Aussagen von Elon Musk frühestens mit einem Produktionsstart in China gerechnet werden.

David mit der Steinschleuder

Während Tesla weiter an seiner Markteroberung arbeitet, kommt ein bislang auf diesem Gebiet unerprobter Konkurrent ins Spiel: Dyson. Die ‚Financial Times‘ berichtet über Pläne des britischen Staubsaugerproduzenten in das Geschäft mit E-Autos einzusteigen. Zu diesem Zeitpunkt gebe es bereits Ideen für drei Fahrzeugmodelle. Von der ersten Reihe sollen lediglich mehrere tausend Stück produziert werden. Zunächst will Dyson dadurch den Markt erkunden und die Zulieferketten verstärken, hieß es aus Insider-Kreisen. Erst die zwei späteren Modelle sollen dann in größeren Stückzahlen den Markt erobern. Bei den Autos selbst will Dyson durch die eigene Feststoff-Batterietechnik punkten, die mehr Energie speichern soll, als Lithium-Ionen-Akkuzellen.

Wer gewinnt bleibt abzuwarten

Denn auch die Dyson-E-Autos sollen bis 2020 auf den Markt kommen. Das Investment dafür beläuft sich nach bisherigen Angaben von Dyson auf eine Milliarde Pfund (umgerechnet 1,12 Milliarde Euro) für die Entwicklung der Batterien und eine Milliarde Pfund für die Produktionskosten.

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