Stylische Mode, exklusive Anzüge und Parfums: Dafür steht Hugo Boss. Doch bei dem deutschen Modekonzern läuft nicht alles rund. Die Kleidungskrise ist trotz der neu ausgerichteten Strategie des Unternehmens noch nicht überwunden. Und auch das neue Konzernergebnis kann die Anleger nicht begeistern.
„Your fragrance. Your rules“
Oder eben nicht. Denn die Regeln macht in diesem Fall nicht Hugo Boss, sondern der Markt. Und der kann hart sein. In diesem Jahr bremsen vor allem Währungseffekte und die hinzukommenden Umbaukosten den Modekonzern. Zwar kündigte Vorstandschef Mark Langer am Donnerstag ein für 2018 währungsbereinigtes Umsatzplus an, allerdings bewege sich das im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Hinzu prognostiziert dieser beim operativen Gewinn vor Sondereffekten (Ebita) einen Rückgang von rund zwei Prozent. Im besten Fall sei ein leichter Anstieg um zwei Prozent denkbar.
Investoren von Hugo Boss enttäuscht
Besonders die Investitionen in die Digitalsierungsmaßnahmen sowie negative Währungseinflüsse hemmen die Entwicklung und gleichen die positiven Effekte aus dem prognostizierten Umsatzanstieg aus, meinte Langer. Damit verprellte Hugo Boss seine Anleger. Entsprechend fiel die im MDax gehandelte Aktie im heutigen Handel um mehr als vier Prozent.
Hugo Boss blickt nach vorne
Modetechnisch geht es für das Unternehmen bergauf. Laut Angaben des Vorstandes kämen die neuen HUGO- und BOSS-Kollektionen bei den Kunden sehr gut an. Und auch die Fashion Shows zur Präsentation der Damen- und Herrenmode in New York seien besonders positiv verlaufen.
Wie boerse-online berichtet, sieht Langer den Modegiganten auf einem guten Weg: „Unsere strategische Neuausrichtung greift. Damit sind wir auf dem richtigen Weg zu nachhaltigem und profitablem Wachstum.“
Das ist nach der 2015 einschneidenden Bekleidungskrise auch notwendig. Zu dem damaligen Zeitpunkt machte Hugo Boss vor allem in China und den USA große Verluste. Ein neues Kostenmanagement und Investitionen in das Onlinegeschäft sollten das Unternehmen aus der Krise führen.
Ein kleiner Lichtblick
Vergangenes Jahr konnte Hugo Boss seinen Umsatz um ein Prozent steigern. 2,7 Milliarden Euro waren drin. Währungsbereinigt steigt dieses Ergebnis auf bis zu drei Prozent an. Nur das Ebita vor Sondereffekten blieb mit 491 Millionen Euro auf dem Vorjahresniveau. Zudem legte auch das Konzernergebnis zu. Um ganze 19 Prozent stieg das Ergebnis auf 231 Millionen Euro an. Immerhin können sich die Aktionäre so um eine angehobene Dividende um fünf Cent auf 2,65 Euro je Aktie freuen.
Titelbild: ©THANIT