Sie kommen beide aus Großbritannien, sowohl Sainsbury’s als auch Asda. Asda gehört seit 1999 zu Walmart, dem amerikanischen Riesenkonzern. Beide haben nun aber ein Problem: Sie befinden sich zwar als Platz zwei (Sainsbury’s) und drei (Asda) der größten britischen Supermarktketten hinter Tesco, aber von unten kommen Lidl und Aldi. Die beiden Discounter aus Deutschland stellen eine enorme Konkurrenz für jeden Wettbewerbsteilnehmer dar. Sainsbury’s und Asda reagieren mit einer Fusion auf den Konkurrenzdruck und wollen einen neuen Spieler ins Rennen um die Top-Position auf dem britischen Markt bringen.

Gemeinsam stark

Im Zuge der Fusion soll Walmart 3,4 Milliarden Euro und 42 Prozent des Kapitals vom nun entstehenden Unternehmen erhalten. Nach dem Geschäft hält Walmart maximal 29,9 Prozent der Stimmrechte, bleibt aber ein langfristiger Investor. Ferner soll ein Austausch von Technologie und Informationen zwischen Asda, Sainsbury’s und Walmart etabliert werden. Soweit die Pressemitteilungen von Sainsbury’s. Die momentane Nummer Zwei wird seinen Vorstandsvorsitzenden und den Finanzvorstand als Führung des neuen Unternehmens (in der Pressemitteilung von J Sainsbury plc nur „the Combined Business“ genannt) einsetzen.

Sainsbury’s Aufstieg

Auch ohne die Fusion würden Sainsbury’s Zahlen nicht schlecht aussehen. Von 2017 bis 2018 stieg der Profit (ohne Steuer) von 581 Millionen auf 589 Millionen Pfund. Bei Asda sah es zumindest bis Februar noch anders aus: Langfristige Investments hatten dafür gesorgt, dass die Gewinne zurückgegangen waren. Auch Mutterkonzern Walmart musste einstecken: Die Aktie sank von Februar bis April um fast 15 Euro im Wert.

Weiter hoch hinaus?

Die Aktien aller beteiligten Unternehmen reagierten mit heftigen Sprüngen nach oben auf diese Ankündigung. Walmart steigt um 0,32 Prozent auf 72,38 Euro pro Aktie. Das Papier von J Sainsbury plc hat ein Plus von 14,17 Prozent zu verzeichnen und steht bei 3,52 Euro. Beide Marken, sowohl Asda als auch Sainsbury’s, sollen auch nach der Fusion erhalten bleiben und ihren Kundenstamm erweitern. Wie genau sich die Fusion auf die anderen britischen Supermärkte auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Titelbild: ©Sergey Nivens