Besonders gut lief es für Vapiano SE an der Börse bisher nicht. Seit Juni 2017 ist das Unternehmen am Prime Standard der Frankfurter Börse notiert, blieb jedoch statisch. Der aktuelle Kurs läuft unter dem Ausgabepreis, der 23 Euro betrug. Die Firma war damals mit 550 Millionen Euro bewertet. Unter CEO Jochen Halfmann präsentiert das Unternehmen nun ehrgeizige Pläne für die Zukunft.

Italienischer Lifestyle aus Hamburg

Vapiano SE gehört zur Sparte der Systemgastronomen und existiert bereits seit 2002. Das Unternehmen etablierte sich zu einer Genuss- und Innovationsmarke. 2009 eröffnete Vapiano sein erstes Franchise-Restaurant in Brisbane. Mit der Eröffnung des Standorts Canberra (März 2018) verfügt das aus Hamburg stammende Unternehmen über nunmehr sieben Restaurants in ganz Australien. Im ersten Quartal erreichte Vapiano in Deutschland ein Wachstum von 2,2 Prozent. Die Gewinne vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen betrugen 9,3 Millionen Euro. Ein Anstieg von 32,2 Prozent. Im Vergleich zu Konkurrenten wie McDonald’s oder Wendy’s hinkt das Unternehmen hinterher.

Genuss dank Mobilität

Das Gegenmittel zur Stagnation sieht Halfmann in der Modernisierung und Expansion. Bei ersterem sollen neue Lieferservices und das Mitnahmeangebot helfen. Als Partner nennt er unter anderem foodora, Lieferando und Deliveroo. Nun sollen bis zum Ende des Jahres bis zu 85 Prozent des Filialnetzes mit neuen Liefer- und Abholstationen ausgerüstet werden. Weiterhin will Vapiano die Verbesserung der restaurantinternen Abläufe verbessern. Dazu sollen digitale Bestellterminals, App-Bestellungen und andere Neuheiten beitragen.

„In den nächsten Monaten werden wir unsere Wachstums- und Expansionsstrategie sowie unsere Digitalisierungs- und Innovationsoffensive zielstrebig vorantreiben und dabei die Profitabilität unseres Unternehmens weiter steigern“ – Jochen Halfmann, CEO der Vapiano SE

Mit Willen zur Expansion

Der zweite Schritt soll eine umfangreiche Expansion sein. Aktuell gibt es in insgesamt 33 Ländern 212 Vapiano-Restaurants, vorrangig in Deutschland, Österreich und dem Rest Europas. Diese Zahl will Halfmann bis 2020 auf 330 erhöhen. Allein in Deutschland sollen 41 neue Standorte entstehen. Derzeit sind die hohen Ausgaben, die die Expansion fordert, dafür verantwortlich, dass Vapiano Verluste schreibt. Das soll sich ebenfalls bis spätestens 2020 ändern, betont der Vapiano-CEO.

Und an der Börse?

Am Montagmorgen stieg die Aktie kurzzeitig auf 21,05 Euro, fiel im Laufe des Vormittags auf 20,95 Euro und steht mit 2,70 Prozent im Plus. Im weiteren Verlauf wird sich zeigen, ob Vapiano seine Pläne umsetzen kann.

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