Noch ist nichts offiziell. Dennoch berichtete am Donnerstag Bloomberg unter Berufung auf vertraute Informantenkreise, dass der US-Fahrdienstvermittler Uber an einer Übernahme des britischen Essenslieferdienst Deliveroo interessiert sei. Entsprechende Gespräche zwischen beiden Unternehmen sollen bereits laufen.

Essenslieferanten im Visier

Die Höhe der gebotenen Übernahmesumme ist nicht nicht bekannt. Jedoch wurde der britische Lieferdienst im vergangenen Jahr mit über zwei Milliarden Dollar bewertet. Das in London ansässige Unternehmen ist auch Deutschland aktiv und hat sich auf Essenslieferungen per Fahrrad spezialisiert. Und auch Uber ist bereits unter den Essenslieferanten zu finden. Seit 2014 liefert der US-Fahrdienst unter dem Unternehmensbereich UberEats auch Essen aus. In Deutschland ist das Angebot von Uber nur in ausgewählten Städten verfügbar.

UberEats: Mobilität der Zukunft

Das Geschäft mit Essenslieferungen läuft. Immer mehr Fahrradlieferanten fahren durch die Städte, ein Start-up nach dem nächsten beschäftigt sich mit innovativen Ideen zur Essensauslieferung. Das hat auch Uber-Chef Dara Khosrowshahi erkannt und die Lieferung von Restaurant-Essen zu einem Top-Thema gemacht. Neben der Einführung von UberEats will der US-Fahrdienst nun weiter in diese Branche investieren. Bisher vor allem mit Erfolg in Übersee. In Europa könnte nun die Übernahme von Deliveroo helfen, den Markt weiter auszubauen.

Konkurrenz und Kostendruck

Mit einer Übernahme von Deliveroo könnte sich Uber noch stärker im Essensauslieferungsmarkt positionieren. Das macht vor allem Konkurrenten Angst. Denn Experten befürchten wachsende Konkurrenz und höheren Kostendruck. Prompt fallen die ersten Aktien von konkurrierenden Essensauslieferern. So wie die von Delivery Hero. Der niederländische Konzern verlor am Freitag bereits bis zu 2,8 Prozent. Und auch die Aktie von Just Eats fiel in London auf ein Jahrestief.

Deliveroo: Unternehmen auf der Achse

2013 gegründet und in London ansässig liefert der nichtbörsennotierte Konzern bereits in zwölf Ländern Essen aus. Rund 35.000 Fahrradkuriere fahren täglich durch die Städte.

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