Die wohl schlechteste Presse des Jahres für Tesla: Nach Sabotagevorwürfen, nicht erreichten Produktionszielen und viel negativer Aufmerksamkeit, die der Tesla-CEO Elon Musk immer wieder auf sich zog, schritt nun die US-Börsenaufsicht ein. Der Grund dafür war ein Tweet von Musk, in dem er angab, Tesla von der Börse nehmen zu wollen. Für die Finanzierung sei gesorgt. Der Einschätzung der SEC (United States Securities and Exchange Commission) nach war Musks Optimismus bezüglich der Finanzierung übertrieben, ja sogar schädlich für Anleger – und reichte damit aus, um zu klagen.

Tesla bleibt an der Börse

Der Tweet von Musk schickte die Aktie damals kurzzeitig steil nach oben. Das Einzige, was einem Delisting noch im Weg stünde, war laut Elon Musk die fehlende Zustimmung der Aktionäre gewesen. Zwei Wochen nach dem Tweet blies er die Aktion ab. Doch damit nicht genug: Die SEC förderte weitere Tweets zutage, die in ihrer Gesamtheit das Bild einer geplanten Börsenmanipulation erwecken könnten. So sieht zumindest die Börsenaufsicht das Ganze. In früheren Tweets warnte er nämlich die Short-Seller vor einem „bösen Erwachen“.

With great power

Stephanie Avakian, Sprecherin der SEC, sagte dazu: „Ein Chairman und CEO eines börsennotierten Unternehmens hat eine große Verantwortung gegenüber seinen Aktionären“. Die Basis für die Klage ist eine Verletzung von SEC-Regel 10b-5: Diese verbietet „wahrheitswidrige Mitteilungen von wichtigen Tatsachen“. Nun soll eine richterliche Anordnung verhindern, dass Elon Musk erneut die Führung eines börsennotierten Unternehmens übernehmen darf. Musk selbst reagierte emotional auf die Klage. Das Vorgehen der Börsenaufsicht sei ungerechtfertigt, mache ihn „tieftraurig und enttäuscht“.

„Integrität ist der wichtigste Wert in meinem Leben, und die Fakten werden zeigen, dass ich das nie in irgendeiner Weise kompromittiert habe.“ – Elon Musk, CEO und Gründer von Tesla

Tesla stürzt ab

An der Börse schlägt die Kunde von der Klage große Wellen. Die Aktie ging auf Talfahrt und steht derzeit mit minus 11,21 Prozent bei 234,25 Euro pro Aktie. Sollte Musk als CEO abgesetzt werden, könnte ein weiteres Absinken des Kurses bevorstehen, denn sein „Rockstar-Charakter“gilt als ein Hauptcharakteristikum des Unternehmens. Wie es weitergeht, bleibt abzuwarten.

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