Einen Monat vor Weihnachten kühlt nicht nur die Temperatur ab, sondern auch das Konsumklima in Deutschland. Während zwar die Verbraucherstimmung weiterhin konstant bleibt, misst die GfK-Gesellschaft in der aktuellen „GfK-Konsumklima MAXX“-Studie Einbußen bei der Konjunktur- und der Einkommenserwartung. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Sorgen auf dem globalen Markt
Verantwortlich sind zunächst einmal globale Krisen, die derzeit die Weltwirtschaft in Atem halten. Großbritannien plant nach wie vor, sich von der EU abzukapseln, in Italien droht die Schuldenkrise und der Handelsstreit zwischen den USA und China hält weiter an. Nach den neuesten Entwicklungen steht sogar eine Ausweitung zur Debatte: US-Präsident Donald Trump zieht Strafzölle auf europäische Autos in Betracht. In Deutschland gehen die Exporte zurück und drücken auf das Wirtschaftswachstum. Laut der GfK sehen deutsche Verbraucher erste Zeichen einer abschwächenden Konjunktur. Schon im Oktober war die Stimmung gemischt: Trotz steigender Kauflust ging die GfK von einem schwächeren Konsumklima aus.
Trendwende bei der Konjunktur?
Im November hielt der Negativtrend an. Mittlerweile sagt die GfK einen weiteren Rückgang des Konsumklimas auf 10,4 Punkte voraus. Das sinkende Bruttoinlandsprodukt gibt den Verbrauchern recht: Es sank gegenüber dem dritten Quartal 2017 um 0,2 Prozent. Damals stand es noch mit 1,1 Prozent im Plus. Auch die Konjunkturerwartung hatte ein leichtes Minus zu verzeichnen. Sie ging ebenfalls zum zweiten Mal in Folge zurück. Ähnlich sieht es mit der Einkommenserwartung aus. Sie sank auf den bisher niedrigsten Stand des Jahres, ist laut den Meinungsforschern aber noch über dem Niveau vom Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig berichtet der Spiegel, dass auch der Ifo-Index gesunken ist. Die Stimmung in deutschen Unternehmen wird angeblich schlechter. Dies könnte auf eine Konjunkturwende hinweisen.
Der Kaufrausch kann kommen
Trotz der Rahmenbedingungen ist die Kauflaune nach wie vor hoch und steigt sogar. Das Weihnachtsgeschäft scheint der GfK zufolge von den weltwirtschaftlichen Verwerfungen unangetastet zu bleiben. Verantwortlich dafür macht die GfK die wachsenden Erwerbstätigenzahlen und steigende gesetzliche Altersbezüge. Wie sich die Kauflaune in den kommenden Wochen entwickelt, bleibt abzuwarten.
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