Die Türkei befindet sich seit geraumer Zeit in einer Inflation. 2018 war die Lira dem Dollar gegenüber um etwa 30 Prozent eingebrochen. Nachdem US-Präsident Donald Trump am Sonntag die „wirtschaftliche Zerstörung“ der Türkei angekündigt hatte, ging es sowohl mit der Lira als auch mit dem Börsenkurs des türkischen BIST-Indexes noch weiter bergab. Am Montagabend allerdings folgte eine kleine Wende.

Ein Machtvakuum in Syrien?

Im Dezember erklärte US-Präsident Donald Trump den IS für besiegt und beorderte einen Teil der militärischen Präsenz der Vereinigten Staaten aus Syrien zurück. Nun fürchten die kurdischen Verbündeten der USA einen türkischen Angriff. Die sogenannte YPG gilt zwar als Verbündeter der USA, wird aber von der Türkei als Terrororganisation eingestuft. Sollte der Angriff erfolgen, wolle Trump für die „wirtschaftliche Zerstörung“ der Türkei sorgen – dies teilte er am Sonntagabend über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Der boerse.ARD zufolge brach die Lira daraufhin gegenüber dem Dollar ein.

Appeasement

Laut dem Handelsblatt sorgte dies in der Türkei für scharfe Kritik, doch bereits am Montagabend holte Trump sich den türkischen Präsidenten Erdogan an den Verhandlungstisch. In einem Telefonat besprachen beide Staatschefs die aktuelle Situation in Syrien sowie die wirtschaftliche Entwicklung der USA und der Türkei. Dort sieht Trump „großes Potenzial für einen deutlichen Ausbau“.

Wie lange hält die Wende?

Nachdem der türkische BIST 100-Index am Montag um mehr als 700 Punkte eingebrochen war, erholte er sich am Dienstagvormittag wieder. Derzeit steht er mit plus 1,22 Prozent bei 93.173,27 Punkten. Auch die Lira stieg nach einem starken Einbruch gegenüber dem Dollar wieder ein wenig in ihrem Wert.

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