Kommt bald die große Entspannung? Am vergangenen Freitag trafen sich US-Präsident Donald Trump und Liu He, Vizeministerpräsident der Volksrepublik China. Das Ziel des Treffens: Die Verhandlungspartner besprachen einen Deal, der zu einem Ende des seit Monaten anhaltenden Handelsstreits führen soll. Allerdings hat China noch ein paar Trumpfkarten in der Hand.
Fortschritt trotz Handelsstreit
Im vergangenen Jahr hatte Trump damit begonnen, Strafzölle auf verschiedene chinesische Waren zu legen. Damit wollte er, eigener Aussage nach, eine Ungleichbehandlung und Diebstahl geistigen Eigentums vonseiten Chinas bekämpfen. China antwortete seinerseits mit Strafzöllen. Allerdings steht China, was Innovationen und Patente angeht, mittlerweile besser da als der Westen. Zu diesem Schluss kam nun das Mercator Institute for China Studies (merics). Einer neuen Studie zufolge hat China zum Beispiel im Jahr 2018 30.000 Patente im Bereich der künstlichen Intelligenz angemeldet – mehr als doppelt so viel wie die USA. Ferner beherbergt das Land bereits ein Drittel aller „Unicorns“ – also Startups mit einer Bewertung von über einer Milliarde US-Dollar. Auch in Sachen Internet der Dinge, Blockchain und 5G-Internet führt China.
Schwellenländer auf dem Vormarsch?
Doch auch andere Schwellenländer sind auf dem Weg an die Spitze. Südkorea brachte beispielsweise mit Samsung einen dominanten Akteur im Bereich der Speicherchips hervor. In Taiwan wiederum steht die Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), die modernste Chips für Smartphones, Server und weitere in die ganze Welt ausliefert. Dem Magazin Das Investment zufolge konnte die TSMC bereits Wettbewerber wie United Foundries oder Intel abhängen. Zuletzt stellen sich China und Lateinamerika zunehmend als innovative und kreative Akteure dar, wenn es um den E-Commerce, digitales Bezahlen, geht. Dank Alibaba und WeChat Pay liegt der Wert des chinesischen E-Commerce-Markt weit über dem der USA.
Und an der Börse?
An den Börsen geht es für China aktuell bergab. Der chinesische SSE Composite Index fällt mit minus 0,054 Prozent auf 3.244,81 Zähler. Ähnlich sieht es beim Euro Stoxx 50-Index aus (minus 0,37 Prozent). Am Montagabend steht auch der Dow Jones Industrial im Minus: Mit 0,50 Prozent geht es runter auf 26.294,09 Punkte.
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