Im Corona-Jahr haben so viele Deutsche die Aktie entdeckt wie lange nicht mehr. Trotzdem legen viele noch zu ineffizient an.

49 Milliarden Euro für Aktien

Im vergangenen Jahr investierten deutsche Anleger eine Rekordsumme von rund 49 Milliarden Euro in Aktien. Investitionen in ETF-, Aktien,- Geldmarkt oder Immobilienfonds hatten ebenfalls ein deutliches Wachstum zu verzeichnen. Zu diesem Schluss kam eine Analyse der ING Deutschland und Barkow Consulting. Die Anlagen in Fonds nahmen im Vergleich zu 2019 um 32 Prozent zu und wachsen auf 41 Milliarden Euro. Deutschland gilt mit rund 388 Milliarden Euro als „Europameister“ in Sachen Geldanlage. Für die Analyse untersuchten die beteiligten Unternehmen das Spar- und Anlageverhalten der Europäer im Jahr 2020 und zogen dafür Daten der Deutschen Bundesbank und der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Rate.

„2020 war in Deutschland ganz klar das Jahr der Aktienanlage. Chancenorientierte Anlegerinnen und Anleger haben gezielt auf diese Anlageklasse als sinnvolle Ergänzung zum klassischen Sparen gesetzt.“ – Thomas Dwornitzak, Leiter Sparen & Anlegen bei der ING Deutschland

Die Probleme mit klassischem Sparen

Hauptgrund für dieses Wachstum sind laut Thomas Dwornitzak die Schwierigkeiten des „klassischen“ Sparens. In der nunmehr seit mehreren Jahren anhaltenden Nullzinsphase werfen zum Beispiel Sparbücher kaum mehr Rendite ab. Wie die Analyse ebenfalls zeigt, ging der Zinsertrag aus Spareinlagen in Deutschland innerhalb der vergangenen 20 Jahre um 93 Prozent zurück. Und obwohl ihre Zinserträge stetig sinken, wuchs ihr Volumen um rund 70 Prozent.

108 Prozent Rendite

Wie viel Rendite Aktienfonds in der Vergangenheit einbrachten, untersuchte nun der Investmentverband Efama in einer aktuellen Studie. Dafür wertete der Verband Investmentfonds aus, die der europäischen Fondsrichtlinie UCITS entsprechen. Ein Kernergebnis: Im Durchschnitt betrug die jährliche Nettoperformance von untersuchten Equity-, Bonds- und Mixed-UCITS zwischen 2010 und 2019 7,6 Prozent, 2,3 Prozent und 3,0 Prozent. Bankeinlagen dagegen machten ein Minus von 1,0 Prozent. Equity-UCITS erzielten 2010-2019 eine reale Gesamtrendite von 108,0 Prozent, während Bankeinlagen zehn Prozent ihres Nettowerts verloren. Unter Berücksichtigung aller Kosten sowie Inflationseffekte erzielte eine zehnjährige Anlage von 10.000 Euro in einem Portfolio aus Aktien (40 Prozent), Anleihen (30 Prozent) und gemischten (30 Prozent) UCITS eine Netto-Gesamtperformance von 61 Prozent real, während der Wert von 10.000 Euro, der zwischen 2010 und 2019 auf einem Bankkonto verbleibt, real um zehn Prozent gesunken ist.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH