Ob in der Wirtschaftswoche „Bankberater packen aus“, in der Zeitschrift Capital „Wie Bankberater ihre Kunden belügen“ oder im Focus „Beraten und verkauft“, jede dieser renommierten Finanzzeitschriften hat sich im vergangenen Jahr dem Thema der unzulänglichen Beratung in der Finanzdienstleistungsbranche ausführlich gewidmet. Und dass in diesen Artikeln nicht übertrieben wurde, mussten viele Kunden spätestens nach der Lehmann-Pleite und persönlichen herben Verlusten einsehen.
Die Kunden suchen in der Finanzkrise vermehrt Beratung. Doch waren die Banken in der Kundenberatung früher „der Fels in der Brandung“, begegnen die Kunden den Banken heute mit zunehmendem Misstrauen. Institute, die mit Milliardenverlusten in die Schlagzeilen geraten sind, gelten als nicht besonders vertrauenswürdig. Außerdem verkaufen diese in der Regel nur standardisierte Produkte, deren Rendite oft von den hohen Kosten stark beeinträchtigt werden, wie in den oben erwähnten Artikeln ausführlich beschrieben wird. Unserer Ansicht nach wissen die Kunden gerade in schwierigen Börsenzeiten den Rat eines Experten zu schätzen. Doch die Banken sind im Moment in der Regel zu sehr mit sich selbst beschäftigt und überlassen die Kunden allzu häufig sich selbst.
Das führte dazu, dass im letzten Jahr vor allem unabhängige Vermögensverwalter, wie auch die Dialog, regen Zulauf vermögender Privatkunden verzeichneten. Denn im gemeinsamen ausführlichen Gespräch wird eine individuell auf den Kunden zugeschnittene Strategie festgelegt, umgesetzt und eingehalten. Auch wird in guten wie in schlechten Zeiten stets auf den laufenden Dialog geachtet, so dass wir stets wissen, ob die verfolgte Strategie noch für unsere Kunden passend oder eine Adjustierung nötig ist.
Doch woran erkennen Sie eine gute und objektive Beratung?
Nachdem Sie Ihren Anlagebedarf geäußert haben (Anlagebetrag), sollte Sie ein guter Berater erst einmal ausführlich befragen. Denn um Sie kompetent beraten zu können, muss er Informationen bezüglich Ihres gewünschten Anlagezeitraumes, der Verfügbarkeit, Ihrer steuerlichen Situation, Ihres Rendite-Wunsches sowie der Risikoneigung haben. Nicht zuletzt wichtig ist auch die Information, wie viel Prozent Ihres gesamten Vermögens dieser Anlagebetrag ausmacht. Wenn Sie auf Ihren Anlagewunsch hin direkt ein Produkt angeboten bekommen, ohne dass ein weiteres Hinterfragen erfolgt, können Sie mit Sicherheit davon ausgehen, dass es sich um eine Verkaufsvorgabe handelt, die dem Interesse der Bank und nicht Ihren Interessen dient.
Die wichtigste Frage bei der Anlageberatung sollten Sie als Kunde stellen!
Nachdem Ihnen der Bankberater den Anlagevorschlag unterbreitet hat, sollten Sie fragen: Warum gerade dieses Angebot? Wenn der Berater es dann nur mit Allgemeinplätzen begründet oder unsicher wird – verzichten Sie auf die Anlage und wechseln Sie die Bank oder Sie kommen am besten gleich zu uns. Ein guter Berater muss stets in der Lage sein, schlüssig die Vorteile des Angebotes zu erläutern.
Nicht zufrieden mit Ihrer Bank!
Damit es mit Ihrer Bank oder Vermögensverwalter künftig besser funktioniert, sollten Sie bei der Suche nach einem neuen Partner auf folgendes achten:
- Nehmen Sie Kontakt mit bankenabhängigen und bankenunabhängigenVermögensverwaltern auf.
- Achten Sie auf die Anlage- und Risikostruktur Ihres potenziellen Verwalters.
- Fragen Sie nach Größe und Kundenstruktur des jeweiligen Unternehmens.
- Fragen Sie nach der einzubringenden Mindestsumme.
- Werden Ihre individuellen Vorstellungen von einer Vermögensverwaltung beachtet?
- Vereinbaren Sie einen Termin in den Geschäftsräumen Ihres künftigen Verwalters. Sie sollten sich dort wohlfühlen.
- Vergleichen Sie Honorare und Kosten verschiedener Verwalter.
- Achten Sie auf Art und Umfang der Leistungen.
- Fragen Sie nach den Geschäftspartnern Ihres künftigen Vermögensverwalters.
- Achten Sie bei Vertragsabschluss darauf, dass die Formalitäten eingehalten werden.
- Achten Sie auf die richtige Vollmachterteilung bei Vertragsabschluss, so dass der Verwalter das Vermögen streng vom eigenen Vermögen verwaltetund nicht an Dritte oder an sich selbst überweisen kann.
- Der Anbieter muss von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zugelassen sein.
- Ist der Verwalter Mitglied des VuV und damit an dessen Ehrenkodex gebunden?
- Und letztlich: Haben Sie ein gutes Gefühl?