Der 500-Euro-Schein musste schon daran glauben. Zumindest ist sein Verschwinden beschlossene Sache. Er bleibt zwar noch als offizielles Zahlungsmittel in Umlauf. Doch neue Scheine werden nicht mehr gedruckt. Es scheint als wäre das der Beginn einer neuen Zeit: Bargeldlos durch die Welt.

Mehr Sicherheit?

Auch Bargeldzahlungen ab einer Höhe von über 5.000 Euro werden wohl bald der Vergangenheit angehören, zumindest wenn es nach dem Willen des deutschen Finanzministeriums geht. Offiziell soll damit der Geldwäsche entgegengewirkt werden. Doch Kritiker bezweifeln, ob sich damit tatsächlich kriminelle Machenschaften eindämmen lassen. Vielmehr gehe es der Europäischen Zentralbank darum, das Horten von Bargeld unattraktiver zu machen.

Die nordeuropäischen Nachbarn sind bereits einen ganzen Schritt weiter. Beide Länder stehen kurz davor, in Tankstellen, Restaurants oder Läden kein Bargeld mehr als Zahlungsmittel zu akzeptieren.

Mehr Einfluss durch den Staat?

Das Zahlen per Karte mag auf den ersten Blick eine praktische Alternative zu Bargeld zu sein. Doch auf den zweiten Blick wird dem Bankkunden nicht die Freiheit zuteil, die er sich zunächst erhofft. Er verliert nicht nur den Bezug zu Geld und behält womöglich über seine Ausgaben keinerlei Kontrolle. Die übernimmt der Staat. Schlimmer noch: Er wird gläsern und vom Staat bis in den monetären Winkel ausgespäht. Plastik macht ihn weit weniger frei. Der Staat könnte bis auf den Cent genau nachprüfen, was sein gläserner Kunde kauft, mag und zum Leben braucht. Und die Banken? Die verdienen gut daran, dass Kunden den Überblick über ihre Ausgaben verlieren. Munter werden Konten überzogen. Das freut die Banken, die sich an unverschämten Überziehungszinsen bereichern.