Wer sich verschuldet, kann nicht mit Geld umgehen. So die landläufige Meinung der Deutschen. Dass dem nicht so ist, macht das Ergebnis des aktuellen Schulden-Reports 2015 des Statistischen Bundesamtes deutlich. Es sind einschneidende Lebensereignisse, die Menschen unweigerlich in die Schuldenfalle tappen lassen.

Risiko-Gruppe: Alleinerziehende

Alleinlebende Bürger machen laut Studie den größten Teil der Studie aus. Warum diese Gruppe besonders stark repräsentiert ist, geht aus den Ergebnissen nicht hervor. Unter denen, die im Jahr 2015 Hilfe in Anspruch genommen haben, bilden die alleinlebenden Männer einen Anteil von etwa 30 Prozent, gefolgt von alleinerziehenden Frauen mit 14 Prozent.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 647.000 Menschen beraten, die im Durchschnitt mit einem Betrag in Höhe von 34.400 Euro verschuldet waren. Dies entspricht in etwas dem 33-fachen des monatlichen Einkommens.

Top 3 Ursachen für Überschuldung

Die Unfähigkeit, mit Geld richtig zu haushalten, ist den Ergebnissen der Studie zufolge nur in den seltensten Fällen Grund für das Abrutschen in die Schuldenkrise. Vielmehr sind es Lebensereignisse, die Bundesbürger aus finanziellen Bahnen wirft. Zu den Hauptursachen gehören demnach Arbeitslosigkeit, Krankheit und die Trennung vom Partner durch Tod oder Scheidung.

19 Prozent der ausgewerteten Personen gaben den Verlust des Arbeitsplatzes als Hauptursache an. Für 15 Prozent waren Kranken ausschlaggebend für den Beginn der finanziellen Krise. Mit 14 Prozent spielte dabei der Verlust des Lebenspartners eine entscheidende Rolle.

Dem Überschuldungsreport 2015 des Statistischen Bundesamtes liegen anonymisierte Daten von 113.000 Betroffenen zugrunde, die im vergangenen Jahr Hilfe bei einer der 1.400 Schuldnerberatungsstellen in Deutschland gesucht haben.