Das Coronavirus trifft sämtliche Branchen. Viele müssen staatliche Hilfen in Anspruch nehmen. Die großen Autohersteller hingegen bleiben optimistisch.
Kurzarbeitergeld bei Volkswagen
Das geht bei Volkswagen los. Wie n-tv berichtet, verzichtet der Konzern zumindest vorläufig darauf, staatliche Finanzhilfe zu beantragen. Lediglich eine der Maßnahmen der Regierung, das Kurzarbeitergeld, wolle der Autokonzern in Anspruch nehmen. Und zwar für etwa 80.000 Beschäftigte. Gleichzeitig aber plane Volkswagen Sparmaßnahmen in Zeiten der Krise. Weiterhin wolle der Konzern seine Auszahlungen reduzieren und sämtliche Programme, Investments und Beraterleistungen strengen Prüfungen zu unterziehen. Auch die Dividendenerhöung um 35 Prozent solle bestehen bleiben. Zuletzt teilte der Konzern mit, die Teilhaberversammlung zu verschieben. Ursprünglich sollte dieses am 7. Mai stattfinden, doch nun sucht der Konzern nach einem neuen Datum.
Daimler sorgt vor
Daimler hat ebenfalls schnell reagiert und schon am 17. März einen vorübergehenden Produktionsstillstand in weiten Teilen Europas angekündigt. Ferner gab Daimler an, die globalen Lieferketten nicht vollständig aufrecht erhalten zu können. So wollte der Konzern der – zumindest temporär – niedrigen Nachfrage vorbeugen und seine Finanzkraft sichern. Die genauen Auswirkungen der Corona-Pandemie könne Daimler allerdings nicht ermitteln oder beziffern. Ab dem 6. April plant jedoch auch Daimler Kurzarbeit für seine Mitarbeiter. Wie der Konzern in Stuttgart mitteilte, soll so auch die Belegschaft geschützt und die Ausbreitung der Pandemie eingedämmt werden.
Geschlossene Tore bei BMW
BMW wiederum muss aufgrund der Maßnahmen der Bayerischen Staatsregierung die BMW Welt, das BMW Museum sowie BMW Group Classic schließen. Veranstaltungen, Führungen oder das Abholen von Fahrzeugen ist bis auf Weiteres nicht mehr möglich. Wie der Konzern in einer Pressemitteilung verlauten ließ, soll dieser Schritt vorerst bis zum 19. April anhalten. Im vergangenen Geschäftsjahr knackte BMW erstmalig die 100-Milliarden-Euro-Marke beim Umsatz. Bis 2025 will BMW bis zu 30 Millionen Euro in Technologien der Zukunft investieren.
„Obwohl wir in vielerlei Hinsicht operativ auf einem sehr guten Weg sind, werden sich die Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Coronavirus im laufenden Jahr deutlich auf unsere Geschäftsentwicklung auswirken. Unser Fokus liegt kurzfristig insbesondere auf der Stabilisierung von Liquidität und Ergebnis.“ – Dr. Nicolas Peter, Mitglied des Vorstands der BMW AG, auf der Bilanzpressekonferenz
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