Die große Öffnung in der Corona-Krise läuft weiter. Bis die Wirtschaft sich erholt, wird es jedoch noch bis 2021 dauern (wir berichteten). Darum richten Experten ihren Blick nun auf nachhaltige Investments.
Widerstandsfähige Fonds
Wie Cash.Online berichtet, lassen sich die derzeitigen Vorgänge an den Aktienmärkten mit denen der Finanzkrise von 2008 vergleichen. Allerdings sei die Berücksichtigung von ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) damals kaum verbreitet gewesen. Heute jedoch habe sie einen positiven Effekt auf Finanzprodukte. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Scope Analysis aus dem Mai 2020. In dieser hat das Analysehaus die Performance nachhaltiger Fonds aus verschiedenen Anlageregionen der ihrer Vergleichsindizes gegenübergestellt. Globale, europäische und amerikanische Produkte konnten im ersten Quartal 2020 im Schnitt ihren Vergleichsindex schlagen. Eine Ausnahme bildeten hier nachhaltige Fonds aus Schwellenländern, die tendenziell zurückblieben.
Globaler Vergleich
In Europa fiel der Vorsprung von nachhaltigen Finanzprodukten am deutlichsten aus. Diese verloren im direkten Vergleich weniger an Wert als ihre konventionellen Mitbewerber. Bei den nachhaltigen Aktienfonds war zudem ein geringerer Maximum Drawdown zu beobachten als bei ihren Mitbewerbern. So verloren nachhaltige Aktienfonds auf globaler Ebene 17,2 Prozent, ihre konventionellen Counterparts hatten minus 18,9 Prozent zu verzeichnen. Ähnlich sieht es in Europa (nachhaltige Aktienfonds minus 20,7 Prozent, konventionelle Aktienfonds minus 23,1 Prozent) und Nordamerika (minus 17,3 Prozent zu minus 18,8 Prozent) aus. Und die nachhaltigen Aktienfonds in Schwellenländern verloren zwar mit minus 22,1 Prozent mehr als der Vergleichsindex (minus 21,6, MSCI Emerging Markets), performten allerdings besser als die konventionellen Aktienfonds (minus 23,5 Prozent).
Nachhaltige Risiko-Bremse?
Scope Explorer zufolge ist für nachhaltige Aktienfonds das Risikomanagement ein zentraler Faktor. Viele Investoren sähen nachhaltige Fonds als eine geeignete Methode, um Risiken im Portfolio zu verringern.
Grüne Energie im Kommen
Gleichzeitig steigt der Gebrauch von „grüner“ Energie innerhalb Deutschlands. Zum ersten Mal übertrifft der Ökostromanteil die 50 Prozent, berichtet n-tv. Innerhalb des ersten Quartals 2020 war die Windkraft die wichtigste Energiequelle – ebenfalls ein Novum. 72,3 Milliarden Kilowattstunden Ökostrom flossen zwischen Januar und März ins Stromnetz, davon entfielen 34,9 Prozent auf die Windkraft. Die Bedeutung von Kohle und Atomenergie sank im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich. Konventionelle Energieträger machten dagegen nur noch 21,9 Prozent aus. Der Kohlestrom-Anteil hatte hierbei einen Einbruch von 33,4 Prozent zu verzeichnen.
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