Deutschland geht in einen zweiten Lockdown. Die erneut aufkommenden Hamsterkäufe fallen weniger heftig aus als beim ersten Mal. Das Gastgewerbe hat Verluste zu verzeichnen.
Gastgewerbe erleidet Einbußen
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet, ist es mit der allmählichen Erholung des Gastgewerbes aus den letzten Monaten erst einmal vorbei. Zwischen Februar und April sank der Umsatz auf ein vieljähriges Tief, konnte sich aber bis zum August wieder dem Niveau von vor der Krise annähern. Im September dann stiegen die Fallzahlen wieder. Gleichzeitig fiel der Umsatz im Gastgewerbe preisbereinigt um 3,9 Prozent und nicht preisbereinigt um 4,4 Prozent, verglichen mit dem August des laufenden Jahres. Im Vergleich zum Februar 2020, also dem Niveau vor dem Ausbruch der Pandemie, ist der Umsatz des Gastgewerbes um 24,9 Prozent gesunken. Gegenüber dem September 2019 ist der Gastgewerbeumsatz um 23,7 Prozent gesunken. Hotels und sonstige Beherbergungsunternehmen erzielten im Vergleich zum Vorjahresmonat etwa 27,3 Prozent geringere Umsätze. Besonders hart traf es die Caterer: Ihre Umsätze brach zwischen September 2019 und 2020 um 33,5 Prozent ein.
Hamsterkäufe vorüber
Weiterhin hat das Statistische Bundesamt das Kaufverhalten der Deutschen geprüft. Während des ersten Lockdowns hatten sogenannte Hamsterkäufer an vielen Orten innerhalb Deutschlands für Warenmangel gesorgt, auf den die Hersteller nicht vorbereitet waren. Während des zweiten Lockdowns scheint sich das geändert zu haben – jedenfalls laut Statistischem Bundesamt. Seitdem die Länder ihre Corona-Maßnahmen am 2. November wieder verschärft haben, ging die Nachfrage nach bestimmten Hygieneartikeln und Lebensmitteln zurück. Eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamts zeigt, dass etwa Seife, Desinfektionsmittel und Toilettenpapier in den Kalenderwochen 45 und 46 (2. November bis 14. November 2020) hinter den Zahlen der Vorwochen zurückblieben. Der Absatz von Toilettenpapier war in Kalenderwoche 44 noch um 84 Prozent höher als in den Monaten vor der Krise. In Kalenderwoche 46 hingegen lag er 13 Prozent unter dem Vorkrisen-Schnitt. Ähnlich sieht es bei den Lebensmitteln aus. Der Absatz von Teigwaren sank in Kalenderwoche 46 um minus 17 Prozent gegenüber dem Vorkrisenniveau, Backzutaten wie Mehl, Zucker und Hefe stiegen gleichzeitig noch an, jedoch nicht mehr um dasselbe Maß. Das Statistische Bundesamt vermutet, dass die Konsumenten sich schon vorher eingedeckt haben, um nun seltener einkaufen gehen zu müssen.
Verbrauchervertrauen sinkt
Mit der Kauflaune hat sich auch das Verbrauchervertrauen verschlechtert. Im November sank das Barometer für Verbrauchervertrauen um 2,1 Punkte auf minus 17,6 Zähler, verrieten von der EU-Kommission veröffentlichte Daten.
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