Im Frühjahr zeigten die großen Autohersteller sich trotz der Pandemie optimistisch. Mittlerweile gilt 2020 als eines der schlechtesten Jahre für Autobauer. Die Hersteller verstärken ihre Bemühungen in Sachen E-Mobilität.

Schlechtestes Autojahr seit 30 Jahren

Wie der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller e.V. (VDIK) mitteilt, ist der deutsche PKW-Markt im Jahr 2020 „dramatisch“ eingebrochen. In diesem Jahr rechnet der Verband mit knapp 2,9 Millionen Pkw-Neuzulassungen – das niedrigste Niveau seit dreißig Jahren. „In diesem Jahr ist nichts so wie immer. Corona hat unsere Branche und die ganze Welt fest im Griff. Die Automobilmärkte müssen nie dagewesene Einbrüche verkraften. Wir verlieren 700.000 Neuzulassungen, die wir auch nicht mehr aufholen werden“, erklärte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel auf dem Jahrespressegespräch des VDIK. Für das Jahr 2021 prognostiziert der Verband eine Erholung auf 3,1 Millionen neue Zulassungen.

E-Mobilität auf dem Vormarsch

Allerdings gibt es einen Gewinner in der Krise: Die Elektromobilität startet durch. „Umso erfreulicher ist es, dass 2020 trotz der Corona-Krise das Jahr des Durchbruchs für die Elektromobilität wird“, sagt Zirpel dazu. Bei Batterie-Elektroautos und Plug-In-Hybriden sei ein wahrer Boom zu verzeichnen, ausgelöst von der sogenannten Innovationsprämie der Bundesregierung. 2020 sollen insgesamt über 350.000 batteriebetriebene Elektroautos, Plug-In-Hybride und Brennstoffzellenfahrzeuge zugelassen werden. Das bedeutet ein Plus von 220 Prozent gegenüber 2019. Die aufgelisteten Fahrzeuge haben damit einen Anteil von knapp 12 Prozent am Gesamtmarkt (von drei Prozent im vergangenen Jahr). Die Nachfrage nach Hybridmodellen steigt dem VDIK zufolge stetig an.

Hersteller reagieren

Und wie reagieren die großen Hersteller? Volkswagen zum Beispiel stellt seine Motorsport-Aktivitäten ein und integriert die Marke Volkswagen Motorsport GmbH mitsamt ihrer Arbeitskräfte in die Volkswagen AG. Das Ziel: Kräfte zusammenzuziehen, um für die Transformation in die Ära der Elektromobilität besser gerüstet zu sein. Das teilte der Konzern in einer Pressemeldung mit. Opel wiederum lässt die E-Mobilität sogar in die neue Markenidentität des Konzerns einfließen. „Das neue Opel-Gelb symbolisiert den Strom, den neuen Kraftstoff im elektrischen Zeitalter“, heißt es in einer Verlautbarung Opels. Und auch Daimler treibt die Transformation in E-Mobilität weiter voran. Laut einer Mitteilung des Konzerns investieren Vorstand und Gesamtbetriebsrat rund eine Milliarde Euro in einen sogenannten Transformationsfonds. „Mit dem Vertrauen des Aufsichtsrats in unsere strategische Ausrichtung werden wir in den nächsten fünf Jahren mehr als 70 Mrd. € investieren. Damit wollen wir insbesondere die Elektrifizierung und Digitalisierung weiter kraftvoll vorantreiben“, sagt Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG, dazu.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH