Menschen essen gerne Fisch. Und der Appetit scheint nicht weniger zu werden, denn seit 1990 ist Fischkonsum um mehr als 122 Prozent gestiegen. Laut Statista belief sich der Fischkonsum pro Kopf in Deutschland auf etwa 13 Kilogramm innerhalb von einem Jahr. Damit Fischer in Zukunft weiterhin in der Lage sind, die Nachfrage zu bedienen, muss der Fischfang reguliert werden. Denn Überfischung ist ein Problem, das immer größer wird. Erst mal nach dem Brexit konnten sich die EU, Norwegen und das Vereinigte Königreich nun auf ein Abkommen einigen, bei dem auch nachhaltige Fangmengen berücksichtigt werden. Doch was beinhaltet dieses Abkommen? Und welche Alternative könnte die Fischindustrie revolutionieren.

Wer fischen will, muss freundlich sein

Norwegen ist für die EU ein wichtiges Fischgebiet. Doch da es sich bei Norwegen um keinen Mitgliedsstaat der EU handelt, durften die Fischer der Europäischen Union bis zuletzt nicht in die norwegischen Gewässer auslaufen. Laut Bericht der Tagesschau konnte nun ein bilaterales Abkommen zwischen der EU und Norwegen diese diplomatischen Probleme endlich aus der Welt schaffen. Zukünftig stellt das Fischen in den jeweils anderen Gewässern kein Problem mehr dar. Besonders für deutsche Hochseeflotten, welche vom arktischen Kabeljau profitieren, sollte dies eine Erleichterung sein. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner erklärt:

„Der Zugang zu norwegischen Gewässern ist gerade für unsere Kutterfischerei auf Seelachs von großer Bedeutung“

Weniger fangen, weniger um die Zukunft bangen

Neben der Einigung über das Fischen am anderen Ufer, wurden auch neue Fangmengen verhandelt. Da sich die Fischbestände der Nordsee im kritischen Zustand befinden, galt es eine Übereinkunft zu finden, die sowohl für Fischindustrie als auch für die Umwelt vertretbar ist. Bei fünf von sechs Beständen konnten sich Norwegen, die EU und das Vereinigte Königreich auf die vom Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) empfohlenen Fangquoten einigen. Hinsichtlich der Nachhaltigkeit wird demnach in diesem Jahr 25 Prozent weniger Seelachs, 2,5 Prozent weniger Scholle und 7,5 Prozent weniger Hering gefangen als im letzten Jahr.

Lachsdrucken im Jemen

Durch 3D Drucker eine Alternative zum Fischfang schaffen? Klingt verrückt, aber könnte schon bald den Markt revolutionieren. Zumindest wenn es nach dem Wiener Start-Up Revofoods geht. Hier arbeitet man derzeit an einer Alternative zu Lachs, einer der beliebtesten Fischsorten auf der Welt. Das besondere Konzept des Unternehmens: Die vegane Lachalternative wird laut Tagesschau aus Erbsenproteinen, Algenextrakten, Pflanzenfasern und pflanzlichen Ölen hergestellt. Der Teig wird anschließend nicht auf herkömmliche Weise verarbeitet, sondern mit einem 3D-Drucker zu einer lachsähnlichen Struktur geformt. Den Unternehmensgründern zufolge steht das Ergebnis optisch und geschmacklich dem Original in nichts nach. Ob auch die Fischfanatiker davon überzeugt werden könne, zeigt sich wenn das Produkt auf den Markt kommt.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH