Eine Untersuchung kritisiert unsaubere Anlageprodukte und erhöht damit den Druck auf Investoren. Wie das Handelsblatt berichtet, erhalten besonders europäische Small-Cap-Fonds mitunter die schlechtesten Noten.

Großer Unterschied zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Es klaffen in der Welt der Geldanlagen offenbar zwischen Anspruch und Wirklichkeit große Unterschiede. Noch zu oft werden die Ziele des Pariser Klimaabkommens verfehlt. Die Kritik kommt von der gemeinnützigen Organisation CDP. Wie auch die ZEIT mit Verweis auf UN Klimachefin Patricia Espinosa verdeutlicht, bestehe das Risiko, die Ziele zu verfehlen. Eine Woche vor Beginn der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow verweist sie auf die verheerenden Folgen im Falle eines Scheiterns.

Denn auch, wenn sich fast jeder Vermögensverwalter den Schutz der Umwelt auf die Fahnen schreibt und Nachhaltigkeits- und Klimafonds immer mehr Geld einsammeln, erfüllten laut der Untersuchung wohl „nur ein Bruchteil weltweit untersuchter Investmentfonds mit seinen Anlagen die Anforderungen des Abkommens aus dem Jahr 2015“. Darin enthalten ist eine Reduktion der Erderwärmung auf unter zwei Grad.

Nur 0,5 Prozent der Anlagen sind klimafreundlich

Allerdings legen nur weniger als 0,5 Prozent von 16.500 Aktien und Unternehmensanleihefonds aus Europa, den USA und Asien das Geld ihrer Kunden – insgesamt umfasst der Pool 27 Billionen US-Dollar – tatsächlich „grün“ an. Mehr als 60 Prozent der Fonds in der untersuchten Stichprobe nehmen dagegen laut CDP eine globale Erwärmung von mehr als 2,75 Grad bei ihrer Investition billigend in Kauf. Letztlich seien nur 158 Fonds und Indexfonds (ETFs) überhaupt als konform mit „deutlich unter zwei Grad Celsius“ klassifiziert.

Die Verantwortliche für globale Kapitalmarktthemen bei CDP, Laurent Babikian, kritisiert: „Trotz eines offensichtlichen ESG-Booms gehört zur Wahrheit, dass nicht einmal ein Prozent des Fondsvermögens derzeit auf Paris ausgerichtet ist.“ Diese „Röntgenaufnahme der Branche“ zeige, dass fast alle Vermögenswerte gegen die Klimazeile arbeiteten.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH