Nach der doppelten Belastung aus Coronavirus-Pandemie und dem Ukraine-Krieg steigt die Außenhandelsbilanz Deutschlands wieder. Langsam aber sicher normalisiert sich der Handel in und aus der Bundesrepublik. Das zeigen aktuelle Zahlen.

Exporte sinken leicht

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet, sind die deutschen Exporte im November 2022 gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent gesunken. Bei den Importen steht ein Minus von 3,3 Prozent auf dem Papier. Im Jahresvergleich fällt die Veränderung ungleich stärker aus; dafür aber auch positiver. Zwischen November 2021 und 2022 stiegen die Exporte um 13,3 Prozent (Importe plus 14,7 Prozent). Insgesamt exportierte Deutschland Waren im Wert von 135,1 Milliarden Euro.

Mega-Abnehmer USA

Zu den wichtigsten Handelspartnern gehören unter anderem die Vereinigten Staaten von Amerika, die mit einem Exportüberschuss von fast 49,7 Milliarden Euro an erster Stelle stehen. Danach folgen Frankreich (knapp 40,8 Milliarden Euro), das Vereinigte Königreich (32,8 Milliarden Euro) und Österreich mit 22,7 Milliarden Euro. Die meisten Exporte gingen ebenfalls nach Amerika (119,2 Milliarden US-Dollar), dagegen fuhr Deutschland die meisten Waren aus China ein (mehr als 134 Milliarden US-Dollar). Wegen der massiven Importe aus dem Reich der Mitte steht die Handelsbilanz Deutschland-China deutlich im Minus. Weitere Informationen dazu gibt es bei WITS.

Verschiebungen in der Bilanz

Laut Destatis sind die Importe aus den USA und China nach Deutschland zuletzt deutlich gesunken. Dafür haben aber die Einfuhren aus Großbritannien zugenommen. Während Deutschland außerdem mehr Waren nach Russland exportiert, schraubt das Land die Importe von dort aus deutlich zurück (minus 52,9 Prozent gegenüber November 2021).

Unternehmen werden optimistischer

Aktuell herrscht in der deutschen Exportindustrie ein vorsichtiger Optimismus. Einer Umfrage des ifo Instituts zufolge stiegen die Exporterwartung der befragten Unternehmen im Dezember leicht an. Besonders optimistisch sind dabei die Autoindustrie und die Elektroindustrie; bei der chemischen Industrie und der Metallbranche ist die Stimmung dagegen gedrückter.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH